31. Dezember 2020

Die Zukunft nach Corona oder: Vergangenheit ist auch nicht mehr das, was sie einmal war

Die Zukunft nach Corona
Matthias Horx hat einen äusserst beachteten Artikel über die Welt nach Corona geschrieben. Horx ist Zukuntsforscher. Der Artikel ist aus der Sicht von Futur II geschrieben, also so, wie jemand aus der Zukunft auf unsere Gegenwart als seine Vergangenheit zurückblickt. Er wendet das, laut eigener Aussage auch in Unternehmen als Methode an für deren Weiterentwicklung. 

Von Seiten der Psychologie gibt es allerdings Einwände bei einigen seiner Aussagen.

21. Dezember 2020

Ein bisschen Gutes an Corona - der Beweis dafür ist Weihnachten

Der Corona - Lockdown ist ja nun wieder da und die Weihnachtsfeiertage und Sylvester etwas eingeschränkt, angesichts der Ansteckungsmöglichkeiten sehr gemässigt. womöglich bedeutet das, dass das Virus uns noch länger behindern und es noch länger mehr Tote geben wird. Ich muss oft an meine Zeit in Südostasien denken, und zuweilen kommt mir der Gedanke, dass es dort in so manchen Dingen, die in unserer Situation jetzt wichtig sind, besser war. Hier meine nicht so ganz weihnachtlichen Gedanken dazu:

10. Dezember 2020

Zalando-Co-Chef Ritter tritt zugunsten seiner Frau beruflich zurück - mein Standpunkt zur Geschlechterdebatte

Heute früh kam die Meldung, dass Zalando-Co-Chef Rubin Ritter zugunsten der Karriere seiner Frau beruflich zurücktritt. Tatsächlich sind solche Entscheidungen - Mann für Familie, Frau macht Karriere - nicht die Mehrheit, aber auch nicht mehr die alleinstehende Ausnahme. Ritter steht nur mehr in der Öffentlichkeit und auf einen hohen Posten. Dafür sind die Diskussionen über Männer- und Frauenrollen voller Klischees und Generalisierungen.

8. Dezember 2020

Amokfahrt in Trier. Oder: Warum immer mehr durchzudrehen scheinen

Im Zickzack-Kurs durch die Fußgängerzone mit dem Auto gerast, um Menschen zu töten - der 51jährige hat genau dies letzte Woche geschafft. Neben den 14 Verletzten sind fünf Menschen tot, darunter ein Vater und sein Baby. Der Mann steht nun unter Mordverdacht. Was ihn motiviert hat? Unbekannt. Die 1,4 Promille erklären das Disaster nicht. Auch der Verdacht einer psychischen Störung scheint sich nicht zu verdichten. Erweitern wir jedoch unseren Horizont über diesen Fall hinaus, so zeigt sich ein psychologisches Bild, das mich erschaudern lässt.

1. Dezember 2020

Corona - der Widerstand, der keiner ist

Aggressiv gegen Coronamaßnahmen?
Bild: Allzweckjack / photocase.de
Corona-Demos überraschen nicht mehr. Auch sie haben ihre hotspots, genau wie das Virus selbst. Tatsächlich jedoch folgen sie den Gesetzen der Aufmerksamkeitsökonomie. Doch das ist nur ein Verweis auf ein tieferes Problem.

11. November 2020

Wie Sie der Depression die Macht entziehen

Depression fällt nicht vom Himmel. Sie entwickelt sich. Das Meiste davon läuft unterschwellig, das heißt, wir bekommen es erst mit, wenn ein bestimmter Grenzwert überschritten ist.
Doch wie bei jedem Phänomen gibt es auch bei der Depression Dinge, die es mehr am Leben erhalten und anderes, was es abschwächt. Wenn wir um diese Mechanismen wissen, können wir ihm die Kraft entziehen. Deshalb hier die wichtigsten Inhalte.

31. Oktober 2020

Lockdown light ab Montag: Was können wir aus der Geschichte für Corona lernen?

Der schwarze Tod
Der Schwarze Tod

Die Geschichte ist voll von Seuchen und Gegenmassnahmen: Die Jahre nach 1348, als der Schwarze Tod durch Europa zog und um die 30 Prozent der Bevölkerung tötete. Oder die "Pest des Thukydides" 430–426 v. Chr.
Dass der Schwarze Tod in Marseille 1729 und 30 Jahre später in Moskow Einzug hielt, ist weniger bekannt. Ebenso die Pest auf Korfu (1812), in Konstantinopel (1825 und 1837), auf der Peloponnes (1827-1828) oder in Hamburg (1812-1813).
Ganz zu schweigen außerhalb Europas: Millionen Tote in Indien (u.a. Bombay 1896) und China im 19. Jahrhundert, Leichenberge in Kairo (1835) oder Alexandria (1834-1835).

Wir können aus der Geschichte einiges für Corona abschauen und über uns selbst lernen. Doch nicht alles ist erfreulich.

Die Epidemie der Antike

Lukrez sprach davon, dass der "Pesthauch" Attika in ein "Leichengefilde" verwandelt hat. Thukydides, der Ahnherr der Seuchenberichterstattung, zählt auf:

"Tote und Sterbende lagen übereinander, halbtot wälzten sie sich auf den Straßen und bei allen Brunnen,... Die Tempel, in denen sie hausten waren gefüllt mit den Leichen der dort Verstorbenen. Völlig vom Leid überwältigt und ratlos, was aus ihnen werden sollte, kümmerten sie sich nicht mehr um göttliches und menschliches Gebot.  ... Man erdreistete sich jetzt mancher Taten, an die man vorher nur im Geheimen gedacht hatte ... Weder Götterfurcht noch Menschensatzung hielt sie in Schranken, denn einerseits hielt man es für gleichgütlig, ob man fromm sei oder nicht, da man alle ohne Unterschied dahinsterben sah, und andererseits glaubte niemand, für seine Vergehen eine Gerichtsverhandlung oder eine Strafe zu erleben"

Erklärungen für das Unerklärliche

Sophokles erklärte in seinem Theaterstück, die Ursache der Pest in Theben war die Blutschuld des Königs Ödipus. Aristaeus schrieb von zornigen Nymphen, die die Krankheit sandten. Ovid vermutete ein Treiben der Götter. Egal ob du fromm oder tugendhaft oder ein Schurke warst, arm oder reich, die Krankheit traf alle gleich. Was spielte das alles noch eine Rolle?

Medizinische Erklärungen, Miasmen, die als Schadstoffpartikel in der Luft, die Seuche übertragen sollten, mögen zwar erste Anzeichen von "Wissenschaft" sein, es beantwortetet aber bis heute nicht die soeben gestellte Frage.

Die Seuche in Athen brachte deshalb nicht nur Menschen um, sondern auch die soziale Ordnung. Thukydides spricht weiter von anomia (Gesetzlosigkeit), Wut, Agression, wüste Gelage - denn was bringt es, sich einzuschränken, wenn wir eh alle draufgehen. Nehmen wir mit, was geht. Auf der anderen Seite sieht Thukydides die athymia (Mutlosigkeit), Resignation und depressiven Rückzug.

Das 14. Jahrhundert

Agnolo di Tora berichtet für Siena:

"Im Juni, Juli und August starben so viele Menschen, dass sie, selbst gegen Entgelt, keiner mehr begraben wollte.  ... Vielerorts in der Stadt hub man Gräben von riesigen Ausmaßen aus und legte, ja warf die Leichen hinein und deckte sie mit etwas Erde zu. So machte man es Schicht für Schicht ... Und ich, Agnolo di Tura, ... begrub mit eigenen Händen meine fünf Kinder in einer Grube. ... Es gab auch Leichen, die so schlecht beigesetzt wurde dass Hunde sie fanden, viele von ihnen über die Stadt zerstreuten und an ihnen fraßen."

Geschichtsschreiber schrieben über die Verrohung der Gesellschaft, über zunehmenden Fremdenhass und über die Suche nach Sündenböcken. Behördliche Maßnahmen wurden an einem Orst unerbittlich durchgezogen, im Nachbarort dagegen lasch bis gar nicht. Denn die Ursache der Seuche blieb wieder im Dunkeln. Gottes Zorn ist im 14. Jahrhundert eine passende Erklärung neben anderen: Der Dichter Antonio Pucci aus Florenz z.B. sieht die Ursache in der Abkehr von Tugend und Moral. Aber auch die Miasmenlehre ist wieder im Gespräch.

Verschwörungstheorien begleiten die Epidemie

Die Bolgneser Chronik sagt, in China und Persien hat es "Wasser mit Würmern geregnet", "Feuerbälle" seien vom Himmel gefallen und wer sie ansah, ist tot umgefallen. Die Auswirkungen davon sei die Seuche.

Ein italienischer Geistlicher behauptete, in Indien hätte es "Frösche, Schlangen, Eidechsen, Skorpione und viel giftige Tiere geregnet", dann hätte ein Hagelschlag Menschen und Tiere getötet, am dritten Tag wäre Feuer vom Himmel gefallen und hätte die Menschen verbrannt. Der Gestank der Leichen hätte den Pesthauch hierhergetragen.

Noch in der Neuzeit glaubte man - z.B. in Wien, Polen etc. - die Pestjungfrau gesehen zu haben. Sie flog meist als blaue Flamme umher oder entstieg als weibliche Gestalt dem Mund eines Toten. Hob sie die Hand, bedeutete das eine Neuansteckung.

Was sollte man glauben, was sollte man tun, was half?

Es waren nicht die Diskussionen mit Experten und an Universitäten, sondern die praktischen Maßnahmen vor Ort, die zogen.

In der Toskana und in Venedig ernannten die Gesundheitsbehörden Laien zu Gesundheitskontrolleuren, die Isolierungsmaßnahmen durchsetzten. Einfach weil sie merkten, dass das half. Gesundheitsbehörden kontrollierten die Lebensmittelbeschaffung, die Trinkwasserversorgung und das Beerdigungswesen. Ein einziger übersehener Fall konnte zur Katastrophe werden, deshalb entstanden rigide Notstandsgesetze:

Das geballte Wissen

Wer die Kontaktsperre nicht einhielt wurde im 14. Jahrhundert zum Tode verurteilt. Schon auf bloßem Verdacht und auf anonymer Anzeige hin wurden Menschen isoliert. Menschen starben alleine, ohne Trost und ohne Familie. Angehörige wurden - bei Verdacht - vom Trauergottesdienst ausgeschlossen. Die Handelsmetropole Mailand verhängte 1348 unter Gianaleazo Visconti eine brutale Kontaktsperre (tatsächlich brach hier die Pest nicht aus).

Gesellschaftliche Folgen

Viele Ärzte erlitten das Schicksal ihrer Kranken am eigenen Leib. Die Orden, die sich berufen fühlten,  der Pflege anzunehmen, wurden zum Teil komplett ausgelöscht und mussten später neu gegründet werden. Adel und spätmittelalterliche Aristokratie verschwanden als gesellschaftliche tragende Säule für immer. Was dafür kam, waren die Handwerker und Zünfte. Sie bestimmten die nächste Epoche. Neue Aufstiege für andere bisher Ungehörte wurden möglihc. Ohne die Pest hätte es keine machtvolle Familie Medici gegeben. Die ganze Gesellschaft wurde in eine Transfsormation gepresst.

Sinn und Lehre aus der Geschichte

Wie ist es heute? Die Ursache von Corona ist klar, aber welche Erscheinungen aus der Geschichte sehen Sie auch heute noch am Werk? Was können wir lernen?

Klaus Bergolt schreibt:

"Ob das dem westlichen Menschen seit dem 19. Jahrhundert anerzogene, auf Vernunft- und Forschungsglauben bauende Sicherheitsgefühl einer ... vergleichbaren Katastrophe standhalten wurde, ist zu bezweifeln. Seuchen, welche der "Schulmedizin" ihre Grenzen zeigten, riefen fast regelmäßig auch exotische und alternativ-esoterische Maßnahmen auf den Plan, die keinesfalls erfolgreicher waren, doch die Brüchigkeit "rationalerer" Theorien aufzeigten. Daß Vernunft und Logik zu Zeiten existentieller Bedrohungen in Gefühlen und Emotionen gewichtige Konkurrenten bekommen, ist, wie gerade die Pestgeschichte zeigt, ein urmenschliches Phänomen. Nichts spricht dafür, daß sich dies künftig ändern würde."
 

Quellen:

  • Klaus Bergolt: Die Pest. Geschichte des Schwarzen Todes. 2011

29. September 2020

Corona: Die psychischen Folgen

Corona-Pandemie "Ein Viertel der Deutschen verlor gefühlt die Kontrolle über das eigene Leben",so lautet die  Überschrift eines Artikels auf msn. Es geht um die Corona-Pandemie und wie bei allen Krisen oder Schicksalschlägen ist die Pandemie keine Ausnahme: Die psychischen Folgen dauern länger als die physischen. 

Natürlich kann man etwas tun, aber eine Studie zeigt, welche Fehler dabei gemacht werden.

2. September 2020

Freundschaft - warum wir sie schätzen und warum wir so oft enttäuscht werden

Es heisst: Liebhaber und Geliebte gehen, Freundschaften bleiben. Womöglich weil sie nicht durch Blutsbande oder erotischen Anziehung verursacht wird. Doch die wenigsten unserer Freunde scheinen wirklich unsere Freunde zu sein - glaubt man einer psychologischen Studie.

17. August 2020

Was ich von den Corona-Demos gelernt habe

 
Philosophen und Psychologen haben über mehr als 100 Jahre sich viele Köpfe zerbrochen, um Einsichten über den Menschen zu gewinnen. Mit Hilfe einer Pandemie geht das viel schneller. Was mir in der Corona-Krise begegnet ist:


8. August 2020

Hilferuf: Suizid!

Tönnies und seine Arbeitsbedingungen fielen erst ins Gewicht, als ein Bedrohngsszenario für die Einheimischen nebst Politikern entstand. Die einen wegen ihrer Gesundheit, die anderen wegen ihres Rückhalts in der Bevölkerung. Tatsächlich sind ausbeuterische Verhältnisse in der Wirtschaft genau so lange bekannt, wie sie mit Achselzucken ignoriert werden. Überall sterben Menschen wegen der Arbeit und wegen der Art, wie diese Arbeit organisiert wird.

Und nein, ich rede nicht von den Sweat Shops oder den sklavenähnlichen Niedrigexistenzen in den Produktionsstätten dieser Welt. Ich rede von einer der Branchen mit Multimillionen Umsatz in hochtechnisierten Top-Ländern.

24. Juli 2020

Der aktuelle Fall: Stephan Balliet - Amokläufer in Halle

Am 9. Oktober 2019, an Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, fuhr der 28jährige Stephan Balliet bewaffnet zur Synagoge in Halle an der Saale, um so viele Juden wie möglich zu umzubringen. Jetzt läuft in Magdeburg sein Prozess. Der Artikel befasst sich mit der Frage, was sich aus den Mustern einer solchen Tat ableiten lässt, nach der mentalen Verfassung eines solchen Täters und seiner Zurechnungsfähigkeit.

16. Juli 2020

Der aktuelle Fall Yves Rausch

Die Presse hat ihn alles mögliche genannt: Sonderling, Wald-Experte, Schwarzwald-Rambo, Straftäter, jemand mit "speziellen Werten", Waffennarr ... . Yves Rausch ist seit Tagen flüchtig und mehr als 250 Polizisten inklusive Spezialkommandos suchen nach ihm, nachdem er vier Polizisten entwaffnet hat und mit ihren Waffen in den Schwarzwald geflüchtet ist. Was kann die Psychologie über Yves Rausch sagen?

2. Juli 2020

Hypnose: Kind wacht nicht mehr auf - Krampfanfall - Notarzt

In seinem Karatetraining soll er ein Kind hypnotisiert haben, das dann nicht mehr aufgewacht ist. Es ist wohl eine der Sensationsnachrichten, die manche Medien gerne aufgreifen. Beim Lesen jedoch denke ich: So abwegig wie es klingt, ist es nicht.
Derjenige, um den es darin geht, ist nach eigener Auskunft Karatetrainer, Hypnotiseur und Profiler. Eine solche Mischung hört man nicht sehr oft. Aber gut. Während meiner Studienzeit habe ich selber Shotokan-Karate betrieben. Als Therpeut bin ich in Hypnose ausgebildet. Ich kenne also schon zwei der Tätigkeiten des Protagonisten.
Also, was ist meiner Erfahrung nach von so etwas zu halten?

17. Juni 2020

Wie eine Selbsteinschätzung in der Epidemie tragisch endete

Typhoid Mary nannten sie sie und wie der Spitzname schon andeutet, ist es eine tragische Geschichte. Geschehen ist vor vor gut 100 Jahren und sie zeigt uns heute, in Corona-Zeiten, wiederholen sich bestimmte Eigenheiten von damals. Es folgt eine Lehre aus der Geschichte:

12. Juni 2020

Anlässlich der Corona-Pandemie: Tolkiens "Herr der Ringe" oder: Was gibt Halt, wenn nichts hält?

Der "Herr der Ringe" ist eine Geschichte über Freundschaft, über das Durchhaltevermögen; eine story über die Werte, für die man einsteht, über Versagen, Verzweiflung und über ein Über-Sich-Hinauswachsen.
Darüber hinaus berührt die Geschichte eine Frage, an die die Psychologie bisweilen stößt: Gibt es etwas, das uns trägt im ständigen Auf und Ab im Leben?
Und wenn ja, warum funktioniert dann so wenig, wenn eine Krise wie Corona eintritt?

30. Mai 2020

Warum die Demokratien erodieren - Eindrücke aus einer psychologischen Praxis

Dass autoritäre Systeme sich entwickelt haben, ist kein Geheimnis. Dass Institutionen vor der Verrohung in der Gesellschaft warnen oder sie schon beklagen auch nicht. Dass Wut auf den Staat herrscht ebenso nicht. Was nie richtig Aufmerksamkeit bekommt, ist ist tagtägliche Situation vieler Arbeitenden unter der Verantwortungslosigkeit ihrer Entscheidungsträger. Doch genau diese sind gefährlich für die Demokratie.

23. Mai 2020

Cholera und Corona

Was lernen wir aus der Geschichte für unsere Corona-Situation. "Der Volksverpetzer" meint, wir haben schon etwas gelernt. Ich bin skeptisch.

29. April 2020

Die Psychologie zu Corona: Sind Wodarg, Bhakdi et al. unseriös?

Corona - sind Wodarg, Bhakdi et al. unseriös?
Was steckt hinter der Dynamik, dass Leute wie Wodarg, Bhakdi und andere auftreten und warum hat man den Eindruck, es geht bei deren Verbreitung in den social media um pseudo-glaubenskriegsähnliche Konflikte?

Die Psychologie hat untersucht, wie Menschen und Bevölkerungen auf Krisen reagieren. Warum und wieso tun sie es so und nicht anders? Die Psychologie liefert gute Einsichten über die jetzigen Phänomene.

23. April 2020

In Coronazeiten sterben besser die Alten als dass die Geschäfte leiden

 Die Vorgabe, nur Geschäfte bis 800 Quadratmeter öffnen zu lassen, können gegen die Berufsfreiheit
verstossen, so urteilt ein Hamburger Gerichtsurteil. Damit könnte diese Regelung gekippt werden.

Allerdings nur für den Kläger. Was dann folgt, wäre eine Klageflut. Die Corona-Eindämmungsmassnahmen geraten also unter Druck. Ist das gut oder schlecht?

13. April 2020

Corona, Verbote, Zwangseinweisung und Kritik -

Corona Virus, Verbote,
Zwangseinweisung, Kritik
Noch eine Woche bis zum Stichtag. Wird die Ausgangsbeschränkung gelockert? Wenn ja, wie? Zur Zeit bekomme ich Mails zum Thema:

"Die Ausgangsbeschränkungen sind übertrieben. Das Virus ist gar nicht so gefährlich. Es ist doch alles nur im Rahmen einer Influenza, und da sterben ebenfalls zigtausend Leute ohne Ausgangssperre" und so weiter.

Viele schicken Links, in denen dann auf Videos verwiesen wird, in denen jemand aus der Medizin in dieser Richtung seine Meinung vorträgt. sogar von Leuten, die ich nicht kenne und die einfach meine Adresse benutzen.
Aber was steckt aus psychologischer Sicht hinter solchen Aussagen? Die Wissenschaft hat dafür ein gutes Modell.

6. April 2020

Corona-Partys - die psychologischen Ursachen dahinter

Trotz Pandemie gibt es immer noch Corona-Partys.
Was steckt psychologisch dahinter?
Nachdem ein 34-Jähriger innerhalb weniger Tage zum fünften Mal Gäste in seiner Wohnung empfangen hatte, nahmen ihn Polizisten schließlich in Gewahrsam. Nun sitzt er im Gefängniss. So die Meldung vor kurzem.

Was ist der Grund für solch fehlende Compliance hinsichtlich Regelungen, die getroffen wurden, um die Ansteckungsgefahr einzugrenzen? Was motiviert solche Leute? Welche Dynamiken bringen solche Entscheidungen und Verhalten hervor?
Mangelnde Info? Narzismus? Verleugnung? Selbsttäuschung? Psychische Störungen?

In diesem Post werden wir all dem nachgehen und nach psycholgischen Einschätzungen eine Antwort finden.

2. April 2020

Fünf grundsätzliche Tipps aus Therapie und Buddhismus für ein Leben unter Beschränkungen und warum Liebe nicht dazu gehört

Fünf Tipps, um mit Corona zu Hause
gut klarzukommen
Die häusliche Gewalt steigt an, berichten Leute aus dem Kinder- und Frauenschutz. In Zeiten der Selbstquarantäne, HomeOffice und ausgedünntem sozialen Leben sind Menschen länger und enger zusammen, als sie es gewohnt sind. Zu eng für viele.

Hier sind fünf grundlegende Tipps zur Prävention für jedermann, die weit über therapeutische Interventionen hinausgehen:

26. März 2020

Würden Sie jemanden küssen, der einen Toilettensitz ableckt?

Echt wahr, so etwas gilt als Challenge im Internet. Jetzt hat eine 22jährige damit Furore gemacht. Es war eine Corona-Challenge. Bevor man nun in das allgemeine Kopfschütteln über die anscheinend zunehmende Verblödung der Generation Z verfällt - die Sache ist etwas problematischer als einmal gedacht.

21. März 2020

Corona, Sex und die autoritäre Persönlichkeit, oder: Was zeigt sich in der Krise?

Foto von cottonbro von Pexels
Dieses Wochenende klappt es anscheinend besser mit den Umgangformen im Bannkreis des Virus.

Aber warum nicht schon vorher? Warum machen Menschen Corona-Parties, husten Jugendliche bewusst Ältere an und rufen "Corona" dabei, warum gibt es solche Typen wie der eine Berliner im Fernsehen, der in die Kamera sagt: "Ich lass mich beim Partymachen doch nicht einschränken!" Und warum reagieren solche erst, wenn man (finanzielle) Prügel ausspricht? Die Psychologie kann antworten:

19. März 2020

Merkels TV-Ansprache - oh je

So viel Zuspruch bekam die Kanzlerin noch nie, heisst es auf der Website der Tagesschau im dortigen Video. Sogar das New York Magazine sagt, die hat mit Ihrer Amtssprache den Nagel auf den Kopf getroffen. Andere sprechen von "ungewöhnlicher Emphase"in ihrer Rede und im Komentarvideo der Tagesschau heisst es, dass sich die Angestellten im Einzelhandel sich angenommen fühlen, weil die Kanzlerin "Danke" gesagt hat. Ist das alles oder bin ich der Einzige, der gestern wieder mal sein Fassung suchte?

17. März 2020

Corona - Was passiert, wenn ein Virus auf eine egoistische Gesellschaft stösst

Ab heute ist Bayern fast zu. Meine Praxis ist noch offen. Das unterscheidet mich auch von VW, wie ich gehört habe. Die stellen die Produktion vorübergehend ein. Wegen Corona. Das Virus schlägt sich auch auf den Geldbeutel nieder. Als Psychologe fragt man sich, welche Entwicklung wird angestossen, wenn ein Virus auf eine ich-zentrierte hedonistische Gesellschaft stösst?

14. März 2020

Corona: Was macht das Virus mit unserer Psyche?

Corona schlägt nun anscheinend voll zu. Schulen und Kindergarten schließen für Wochen, Museen, Bibliotheken, Sportvereine und Theater ebenso. Messen und andere Veranstaltungen fallen aus oder werden verschoben. Hey, China hat sogar den Zugang zum Mount Everest geschlossen! Nicht nur erst, wenn man mitbekommt, dass der Nachbar seit gestern in Quarantäne ist, fängt man an, die Sache ernst zu nehmen. Was passiert mit unserer Psyche in Zeiten von Corona?

20. Februar 2020

Gaslighting - die genialste Manipulationstechnik von allen

Gaslighting bezeichnet als Begriff eine der raffiniertesten Manipulationen überhaupt. Darunter sammeln sich eine Fülle von Manipulationsmethoden plus kriminelle Energie. Mit anderen Worten: Diese Art von Manpipulation ist kaum zu schlagen. Nicht unbedingt in Reinform, aber in Abwandlungen wird es heute oft angewandt: psychische Gewalt und Missbrauch.

Hier beschreibe ich einige Merkmale des gaslighting

3. Februar 2020

Alles, was Sie über erfolgreiche Menschen wissen müssen

ein neuer Rekord mit:
dem Chomolunga oder Sagarmatha auf Nepali;
oder einfach in English: Mount Everest
Eine Wahnsinns-Leistung ist Nirmal Purja gelungen, etwas, was bisher niemand geschafft hat: Er hat alle 14 Achttausender der Welt in sechs Monaten und sechs Tagen bestiegen!

Was können wir von solchen "Überfliegern" lernen oder sind solche Leute wie Nirmal Purja von uns Normalbürgern zu weit weg?

18. Januar 2020

Sadhguru - der Dummschwätzer und die Depression

Yoga, die Disziplin des Sadhguru
Mir sagte der Name Sadhguru bisher nichts. Eine Klientin hat ihn mir empfohlen, weil sie ihn so toll findet. Man möge mir verzeihen, aber mein akademischer Fachbereich ist die Psyche (ich hab auch noch andere geisteswissenschaftliche Abschlüsse), von Yoga - Sadhguru ist anscheinend ein Yogi - verstehe ich nichts.
Also habe ich ein Video von ihm angeschaut. Nicht über Yoga, denn Yoga ist nicht mein Thema. Das Video ging darüber, was er über Depression sagt.


Mein Urteil:
Was immer er sonst ist oder was für Verdienste er hat ... aber in diesem Video ist er vor allem eines: ein Dummschwätzer. Warum? Weil er so typischen Esoterikmüll daherredet. Was damit gemeint ist und wieso dieses unfreundliche Urteil, das erfahren Sie gleich hier:

4. Januar 2020

Missbrauch und Hypnose

Hypnose - ein schnelle und effiziente
Unterstützung für jedermann
Heute ins Welthypnosetag. Hypnose kann in vielerlei Hinsicht helfen und nützlich sein. Verglichen mit anderen Methoden, ist sie auch sehr schnell. Interessant ist dies vor allem auch bei Dingen, die tiefer sitzen: Traumarisierung zum Beispiel. Egal, ob es sich um traumatisierenden Erfahrungen oder posttraumatische Belastungsstörungen handelt.

Die Folgen dieser Belastungen sind für die Betroffenen sind schwer und ein Trauma ist nichts, was einfach so wieder verschwindet. Wie genau kann Hypnose hier helfen? Und vor allem: Wieso klappt es zuweilen nicht?

linkwithin

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...

linkwithin

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...