31. Dezember 2022

Ein Jahr ist zu Ende, ein Papst ist tot und ein Leben geht weiter

 Heute vormittag erreichte mich die Nachricht vom Tod des Papstes Benedikt XIV. Das und die Tatsache, dass schon wieder ein Jahr zu Ende ist, lassen mich nachdenken. Das sollte man ja schließlich auch tun am Ende eines Jahres, oder? Hier also meine Abschlussgedanken, inspiriert durch einen Papst und durch das Ende.

 

Ich gehöre wohl zu denjenigen, die wenig Gedanken an den Tod von Benedikt XIV verlieren. Zu fremd, zu weit weg und im Denken viel zu wenig Kontakt mit den Leben der heutigen Menschen erschien mir dieser Mann, beziehungsweise das, was ich von ihm gelesen und gehört habe. Zugleich steht er mir eher mit seinem ungeschickten Krisenmanagement in Erinnerung, zum Beispiel die Rehabilitierung eines Holocaustleugners einer rechtlastigen katholischen Organisation oder wie er den wirklich abgefeimten und moralisch verwahrlosten Gründer der Legionäre Christi geschont hat. Auch diese ganze Sachen mit den Kindesvergewaltigungen weltweit.
Man mag mir Einseitigkeit vorwerfen, aber ich mag Menschen nicht, die andere Leid zufügen (lassen), nur um die eigene Institution gut dastehen zu lassen.

In Deutschland sagt man, über die Toten solle man nur Gutes reden. Ich kontere gerne damit, dass ich dann einen solchen Sprecher / Sprecherin auffordere, doch mal eine Rede über Heinrich Himmler zu halten. Nun, das ist zynisch, mögen manche meinen, und das stimmt auch. Dazu antworte ich immer mit einem Zitat des weltbekannten Journalisten Ambrose Bierce:

 
"Ein Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung Dinge sieht, wie sie sind, statt wie sie sein sollten."


 

Damit ist das Gespräch in der Regel genau so zu Ende wie dieses Jahr. Nur statt eines Feuerwerks endet es in Schweigen. Habe ich schon erwähnt, dass ich Menschen nicht mag, die andere Leid zufügen (lassen)? Der Tod entschuldigt nicht und wer sich Christ nennt, sollte das wissen. Jede Diskussion mit den Anhängern der "nur Gutes über Tote"-Position erscheint mir als verlorene Lebenszeit.

Am letzten Tag des Jahres begrüßen Böller das neue Jahr - oder vertreiben das alte, je nachdem in welcher Tradition man steht. Was aber unbezeifelbar ist: Alles, was einmal beginnt, wird auch wieder vorbeigehen. Wie das alte Jahr geht alles andere auch zu Ende. NIcht umsonst wird der Tod auch der einzig wahre Demokrat genannt. Ob Fürst, Papst oder ich, im Tod herrscht echte Gleichheit. Dies zu akzeptieren ist ein Schlüssel für ein gesundes gutes Leben.

Ein gutes Neues Jahr für alle da draußen

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