22. November 2016

Vier falsche Mythen Stress und vier Konsequenzen für Verantwortliche

Dass Stress krank machen kann, darüber braucht man eigentlich nicht mehr diskutieren. Die WHO-Berichte sind eindeutig. Wie Stress krank man, darüber existieren nur immer Vorurteile. Die vier weitverbreitetsten finden Sie hier. Plus: Welche Konsequenzen wer daraus ziehen müsste.


Mythos 1: Stress macht schlank

„So viel Stress habe, ich hab fünf Kilo abgenommen“, sagen manche. Kann sein, aber grundsätzlich bewirkt Stress das Gegenteil: Das Hormon Kortisol verändert den Stoffwechsel und das führt zur vermehrten Fetteinlagerung gerade im Bauch- und Taillenbereich. Bauchfett ist eines der schlechtesten Fette, die wir haben können.
Dazu kommt, dass unter hoher Belastung man sich meist unausgewogen ernährt. Besonders kohlenhydrat- und fettreichen Nahrung wird konsumiert. Oft auch zwischendurch, weil man während des Jobs sich nicht die Zeit dafür nimmt. Oder gar nichts isst, dafür aber am Abend die doppelte Portion.
All das führt aber nur zu einem: zur langsamen eigenen Verfettung.

Mythos 2: Stress ist immer schädlich

Der Körper ist dafür eingerichtet, Stress zu haben und damit umzugehen. Hormone wie Dopamin, Serotonin oder Endorphin puschen den Körper auf Hochtouren und auf grosse Leistungsbereitschaft. Wichtig dabei ist jedoch, dass das Stresslevel auch wieder herunter gefahren werden kann. Denn: Chronischer Stress ist immer gesundheitsschädlich.
Werden die Stresshormone im Körper nicht abgebaut, der Organismus läuft dadurch ständig auf Hochtouren. Es ist wie bei einem Auto, bei dem kein Öl mehr nachgefüllt wird. Egal, wie viel PS, irgendwann hat man einen grossen Schaden.

Mythos 3: Stress lässt sich vermeiden

Bücher mit Titels wie „Nie wieder  Stress“ oder "Stressfrei für immer" sind nichts weiter als eine Vorspiegelung falscher Tatsachen. Bereits unsere Geburt war ein Stresserlebnis für uns und seitdem bildet unser Körper immer wieder Stresshormone. Bereits beim Aufwachen, damit wir in Schwung kommen, geht es damit los.
Wenn unser Baby schreit, wenn der Fahrer gegenüber hupt, wenn das Telefon klingelt, auch wenn wir leidenschaftlich Küssen, überall da sind Stresshormone im Blut nachweisbar. Doch auch hier ist es nicht entscheidend, ob wir Stress haben, den haben wir sowie so; entscheidend ist, wie lange und wie viel.

Mythos 4: Arbeit macht Stress

Mangelnde Anerkennung und Wertschätzung sind Stressoren Nummer Eins am Arbeitsplatz, nicht so sehr die Grösse des Arbeitsanfalls, so die Wissenschaftler der Universität Helsinki. Oft sind es dabei die schlechten Beziehungen am Arbeitsplatz, die verantwortlich sind.
  • Wer zum Beispiel viel leistet, aber dafür nicht angemessen honoriert wird, hat ein doppelt so hohes Depressions- oder Herzinfarktrisiko. 
  • Des weiteren sorgt wenig bis gar keine Kontrolle über das eigene Handeln oder die mangelhafte Perspektive auf Karriere für gesundheitsschädlichen Stress.
  • Und natürlich ebenso ein Gehalt, das trotz vollem Arbeitseinsatz nicht reicht, um über das Monat zu kommen.


Konsequenz aus Mythos 4:


Die im letzten Punkt genannten Stressoren sind durch die Wirtschaft und ihre Entscheidungsträger abschaffbar. Ohne Wenn und Aber.


Konsequenz aus Mythos 3:


Stress ist unvermeidbar, das zu akzeptieren ist der erste Schritt, um falschen Versprechungen auf dem Leim zu gehen. So etwas sorgt nämlich nur für weiteren Stress. Dafür sind wir selber verantwortlich.


Konsequenz aus Mythos 2:


Wir können sehr viel tun, um nach einer Stressituation uns wieder "herunter zu fahren". Darauf zu achten, dass wir es auch tun, obliegt unser Selbstfürsorge und niemand sonst trägt dafür Verantwortung.


Konsequenz aus Mythos 1:


Gerade in Stresszeiten fallen wir leicht in ungesunde Verhaltensweisen. Hier heisst es bewusst dagegen steuern. Nutzen wir die stressfreien Zeiten, um uns gute Gewohnheiten aufzubauen, die wir fest verankern. Es wird uns helfen, wenn es dick kommt.

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