21. Dezember 2014

Nackig unterm Tannenbaum oder: Psychologie des Schenkens

The historical center of Schöckingen in Baden-...
The historical center of Schöckingen in Baden-Württemberg in Germany, with christmas illuminations. (Photo credit: Wikipedia)
Klar, sicher, das Wichtigste beim Schenken ist die Absicht. Trotzdem zerbrechen wir uns jedes Jahr den Kopf nach dem richtigen Geschenk für unsere Lieben.
Ein eher nicht alltägliches Geschenkt machte eine Frau ihrem Liebsten, als ihr so gar nichts zu Weihnachten einfiel:

Sie setzte sie sich komplett nackig unter den Weihnachtsbaum, dekoriert mit einer riesengroßen roten Schleife um den Bauch. Dann läutete sie die Glücke zum Zeichen der Bescherung. Und ...


... anscheinend hat es funktioniert, denn die beiden sind gut miteinander verheiratet. Was uns wieder zur Frage führt, wie schenkt man am besten?

Wie schenkt man richtig?

An der Universität Virginia Tech untersuchte man, wie ein Geschenk ankommt. So konnten sich die Teilnehmer entscheiden, ob sie lieber einen iPod schenkten oder einen iPod plus Gutschein für einen kostenlosen Musikdownload.

Die meisten entschieden sich für Variante 2. Ihr Motiv: Der Beschenkte hat nicht nur das Gerät, sondern auch gleich kostenlos Musik dazu, also einen größeren Mehrwert. Darüber würde er sich mehr freuen, als wenn er nur eines bekommen würde. So die Überlegung der Schenkenden.

Das Überraschende: 

Als der Beschenkte die Sachen geldlich bewerten sollte, fiel bei iPod plus Gutschein die Einschätzung wesentlich niedriger aus. Wenn dagegen nur der iPod geschenkt wurde, so wurde dieser stets als höherwertig vom Beschenkten eingestuft.

Das war kein Zufall, denn in den Folgeexperimenten entschieden die Probanden ebenfalls genau so. Das eine Geschenkt wurde immer als wertvoller eingestuft als das selbe Geschenkt plus kleines Präsent oben drauf.

Das Fazit der Forscher:


Der Beschenkte registriert die Geschenke nicht als einzelne Dinge, sondern als Ganzes und für seine Einschätzung kalkuliert er im Kopf einen Durchschnittspreis für alles. Dabei entwertet praktisch das kleine billigere Geschenkt das große teurere.
Im Gegensatz zu dem, was der Geber denkt. Der meint nämlich, dass mehr einfach mehr ist. Beim Beschenkten ist es anders herum. Bei ihm ist weniger mehr. 

Was uns wieder zu der anfangs erwähnten Nackedei unterm Weihnachtsbaum führt. Sie würde der Untersuchung wohl Recht geben. Schließlich fühte bei ihr ein "Weniger" (Klamotten) ebenfalls zu einem "Mehr" an gelebter Beziehung.

Ok, falls Sie nun noch nicht wissen, was Sie schenken sollen ... wenn Sie nicht für die Variante mit dem Tannenbaum ausprobieren wollen, so wissen wir jetzt doch, auf was es ankommt.

Fröhliche Weihnachten. Ich hoffe, Sie begehen die Tage so, wie es Ihnen entspricht.

Vielen Dank für das Lesen meines Blogs. Es freut mich sehr, dass Sie bei mir vorbeischauen.

Alles Gute für die kommenden Tage!

 

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