29. November 2014

Wenn Veränderungen schwer fallen

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Alles verändert sich. Das ist der Lauf der Dinge. Diese "Teenager" da rechts zum Beispiel sind die "Rolling Stones". Hätten Sie sie erkannt?

Veränderung ist das Natürlichste aller Dinge. Warum fallen uns dann bestimmte Veränderungen so schwer?

Die Antwort liegt in tief unserem Kopf. Dieser post informiert über den Zensor im Kopf und welche Einstellung die bessere im Leben ist.



Wir sind seit Kindheit an darauf programmiert, Kontinuität zu suchen, Pläne und Zukunftsziele zu schmieden. Selbst in globalisierten und durch schnelle und ständige Veränderungen charakterisierte Jobs werden beim Job-Interview noch solche Fragen gestellte wie: "Wo wollen Sie in fünf Jahren sein?" Aber wer soll das in einer durch und durch dynamischen Welt schon wissen?

Im Lebenslauf sollen keine Lücken sein. 

"Mehr als 84 Prozent der Personaler berücksichtigen Lücken bei ihren Entscheidungen." schreibt Andreas Wenleder in seinem Artikel über berufliche Auswahlverfahren, nicht ohne einen Fachmann zu zitieren: 
"Doch diese Vorgehensweise entpuppt sich als nutzlos für die Auswahl von guten Bewerbern."

Vom Arbeitsleben her haben wir eine unterschwellig negative Einstellung gegenüber Brüchen, Wechsel, Abrüchen oder anderen Diskontinuitäten. Studienabbrecher, Studienwechsel, Lehrlinge, die ihre Lehre abbrechen ... all diese Worte haben in unseren Ohren einen negativen Klang. Sie stehen unwillkürlich in einer Reihe mit "nichts durchziehen können", "sprunghaft sein", "nicht wissen, was man will", "nichts auf die Reihe kriegen", "nicht in der Spur sein" ....


Dabei wären doch in einer so vielgestaltigen Welt, wie es heute und nie vorher der Fall war, die Abbrüche und Neuanfänge wohl eher ein angemessenes Verhalten. Aber immer noch ist für viele "Etwas-nicht-durchzuziehen" gleichbedeutend mit "Versagen" oder "Unfähigkeit".


Umwege erweitern die Ortskenntnis

Dabei haben sich neben der klassischen Karriere längst vielfältige Lebenswege gerade durch die Digitalisierung etabliert. Und gerade die bringen einem persönlich viel weiter als ein geradlinier Lebenslauf.

Als ich nach Surin unterwegs war, hätte ich von Bangkok aus das Flugzeug nehmen können. Eine Stunde Flug und es wäre gegessen. Ich habe mich damals entschlossen, den Zug zu nehmen, und zwar nicht 1. Klasse. Entsprechend verbrachte ich fast das sechsfache an Zeit in einem vollbepackten Abteil, zwischen gestapelten Koffern, aneinander gedrängt sitzenden oder stehenden Reisenden und gackernden Hühnern. Doch wo habe ich wohl mehr vom Land und seinen Bewohnenrn kennengelernt? 

Es sind die gewundenen Wege, die die Ortskenntnisse erweitern.

Der Zensor aus der Vergangenheit

Aber es ist diese unbewusste Abwertung, die in uns steckt, dieser Zensor aus der Tradition, der unter dem Vorwand Gewohnheit den Veränderungen ein negatives Etikett draufklebt, auf dem steht: "Es kommt nichts Gutes nach."

In Wirklichkeit gibt es aber drei entscheidende Dinge in Ihrem Leben, die Sie gar nie verhindern können:
  1. Ihren Nachfolger
  2. weitere Lektionen, die Ihnen das Leben erteilt
  3. dass alles, was einmal angefangen hat, auch einmal ein Ende hat
In Wirklichkeit verändern wir uns ständig. Schauen Sie an Ihrem Körper herunter: Ich selbst habe einmal 5 Kilo gewogen! Sie auch! Und jetzt?
Zur Illustration: Ein Vater hat seine Tochter 14 Jahre lang gefilmt und die natürlichen Veränderungen festgehalten. Hier ist Lotte:



Gehen wir jetzt nur einen kleinen Schritt weiter

Wenn Veränderung ist der natürliche Lauf der Dinge ist, dann ist es so mit allem, was Ihnen begegnet.
  • Alles, was sie bekommen, wird wieder verschwinden - Ihre Gesundheit, Ihre Krankheit, Ihr Eigentum
  • Alles was beginnt, hat auch wieder ein Ende - Ihr Job, Ihre Beziehung, Ihr Leben
Klingt das negativ? Aber wieso, wenn das doch nur der natürliche Lauf der Dinge ist, wie wir festgestellt haben.

Wenn wir dem natürlichen Lauf der Dinge mit innerer Ablehnung begegnen, machen wir es uns nur schwerer, mit ihnen zurecht zu kommen. Wir leben dann sehr nah am Katastrophenmodus. Ständig müssen wir aufpassen, dass ja nichts passiert. Dabei ist es klar, wie das eigene Leben ausgehen wird. Warum regen wir uns dann über Kleinigkeiten auf?

Wir müssen nicht alles mit einem Hurra-Geschrei willkommen heißen. 

Naivität ist kein Ausweg. Ein Ausweg aber ist es, wenn wir der Veränderung mit Gleichmut begegnen können. Um damit dann das zu gestalten, was sich gestalten lässt und um den Rest mit ebenso dem selben Gleichmut hinzunehmen. Was es dazu braucht, ist, das eine vom anderen unterscheiden zu können.

Was wir dazu brauchen

Das ist nicht immer leicht und es braucht vor allem innere Klarheit. Genau darin liegt ein Kernpunkt meiner Arbeit und die systemischen Methoden oder die Hypnosearbeit sind genau darauf abgestimmt.
Klarheit erleichtert vieles und gibt Kapazitäten frei. Sie ermöglicht ein eigenständiges Leben. Und das ist das Beste, was einem passieren kann.

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