Seiten

17. Dezember 2019

Weihnachten - das Fest der Familie: Wie Sie trotzdem überleben

Kurz vor Weihnachten geht es in vielen Firmen nochmal rund. Auf den letzten Drücker kommt was herein, das noch unbedingt erledigt werden muss.
Das setzt sich privat fort. Nicht selten sind die Vorbereitungen zu den Feiertagen Stress. Aber das ist nichts gegen so manchen emotionalen Eiertanz an den Festtagen selbst.

Deshalb kommen hier die fünf Tipps vom Psychologen. Damit Sie an Weihnachten gut klarkommen.


Zunächst einmal die Daten: Schlechte Stimmung und Streit sind an den Weihnachtstagen nichts Ungewöhnliches. Entlädt sich doch oft die Anspannung der vorherigen Tage mit ihren beruflichen Belastungen und ihrer familiären Vorbereitungslogistik. Wenn dann noch Menschen auf einen "Haufen sitzen", die sich im sonstigen Alltag auch aus dem Weg gehen können, kann es krachen. Regelmässig sind Trennungen und Scheidungen im Januar sind sehr verbreitet.

1. Der beste Tipp: Erwartungshaltung runterschrauben

Je höher die eigene Erwartung - und bei Weihnachten ist sie oft riesig - desto höher auch die Fallhöhe. Machen Sie sich klar, dass, wie fast überall, die Realität nie vollkommen Ihrer Erwartung entsprechen wird. "Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt", heisst ein geflügeltes Wort. Enttäuschte Erwartungen führen zu Konflikten, äusseren oder inneren oder zu beiden. Deshalb: Das Weihnachtsfest ist kein Kompensationsort für das, was während des Jahres an zwischenmenschlichen Qualitäten liegengeblieben, versäumt oder verletzt wurde.

2. Versöhnung, statt gute Miene

Das Christentum hat einen Versöhnungsgedanken mit dabei. Egal, ob Sie religiös sind oder nicht, sich versöhnen können mit der Situation, wie sie gerade ist, ist nicht das Verkehrteste, das Sie tun können. Das bedeutet nicht, dass Sie gute Miene zum bösen Spiel machen müssen. Es bedeutet vielmehr, dass Sie sich nicht auf eine Dynamik der Eskalation und des Widerstands einlassen müssen. Es genügt schon die Entscheidung, sich nicht die Zeit verderben und sich den eigenen inneren Abstand nicht nehmen zu lassen. Treffen Sie diese Entscheidung vorher und halten Sie sich daran.

3. Arbeiten Sie an Ihren Glaubenssätze: Halten Sie die Vorbereitungen in Grenzen

Ein perfektes Fest ist bestenfalls etwas für professionelle Eventveranstalter, aber nichts für Familien. Verabschieden Sie sich also von dem Gedanken, es jedem Recht zu machen. Auch hat niemand gesagt, dass sie für alle kochen müssen. Es gibt genug Serviceanbieter, die das für Sie erledigen können und es schmeckt genau so. Wenn jemand dann die Nase rümpft- er braucht ja nichts davon essen.
Anders ausgedrückt: Schwimmen Sie sich frei von den Glaubenssatz, sich mit anderen vergleichen zu müssen. Nur weil die Schwiegermutter einen Cocktail-Empfang mit anschliessenden 7-Gänge-Menü plus Geschenke-Orgie im orginell dekorierten Haus veranstaltet hat, ist das kein Massstab für Sie.

4. Grundregel beachten: Äusserlichkeiten sind keine Wertmassstäbe

Wer schmückt den Baum? Und vor allem: Wie? Lametta kontra Strohstern! Was wird gegessen? Veganer kontra Fleischesser? Musst du immer so ...
Entscheiden Sie sich: Wie der Baum aussieht, ist drei Monate später jedem ziemlich egal. Auch hat dann wieder jeder das gegessen, worüber er selber bestimmt hat und lebt sein Leben weiter. Diese Dinge sind tatsächlich Äusserlichkeiten und wirklich nicht von Dauer.

5. Nutzen Sie alle Mittel der emotionalen Hygiene, wie:

  • gehen Sie in die Metaperspektive und betrachten die Dinge "von oben"
  • vermeiden Sie Provokationen und Sticheleien
  • kennen Sie sich selbst und die "Knöpfe", auf die andere drücken könnten
  • verteilen Sie Wertschätzung und zwar ohne wirklich einen Gegenwert zu erwarten
  • deeskalieren Sie, zum Beispiel, indem Sie sagen, Sie seien hier, weil es um Weihnachten geht, und nicht, weil Sie in Ärger geraten möchten
Natürlich ist all das leichter geschrieben als getan. Wenn alles nicht hilft, trinken Sie einen Sherry und gehen Sie kurz vor die Tür zum Durchschnaufen. Aber ohne eine finale Bombe zu zünden. Erinnern Sie sich: Deeskalation!

Bonuspunkt:

Sorgen Sie als Profi bei der Festtagsplanung, dass alle Vorbereitungen schon einen Tag vorher abgeschlossen sind. Dann haben Sie vor Festbeginn Zeit, um "runterzufahren". Nutzen Sie das für Saunagänge, Spaziergänge, Wellness ...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen