angst (Photo credit: Islandguy) |
Befindet man sich in Ausbildung, sprich, ist man jung und hat wenig Übung mit Kurzschlüssen, dann glaubt man so etwas. Es sei denn .... man kommt raus aus dem engen Horizont der westlichen Gesellschaften und sieht sich etwas in der Welt um. Es folgen ein paar interessante Erkenntnisse von ausserhalb des Tellerrands
In puncto Schlange und Angst kann man in Kambodscha so einiges lernen:
Anscheinend ist die Angst vor Schlangen genau so gelernt wie andere Ängste. Und da wir eh das meiste unbewusst lernen, übernehmen sie die Kinder einfach von anderen.
Menschen haben vor allem vor einem Angst: Vor dem Unbekannten.
Die Wahrscheinlichkeit, in einer Umgebung aufzuwachsen, die schlangenangstfrei ist, ist folglich in Deutschland ziemlich gering. In Kambodscha nicht. Dort gibt es genug Schlangen, die einem über den Weg kriechen können. Es zeigt sich: wo man mit den Dingen vertraut ist, ist auch weniger Angst vor ihnen vorhanden. Siehe rechtes Bild!
Ängste gibt es viele
Angst vor großen Plätzen, Angst vor der Dunkelheit, Angst vor Tieren, Angst vor eigenen Körperreaktionen, Angst vor Vorsagen, Angst vor "dumm da stehen" .... alle sind irgendwie angelernt worden im Laufe der Zeit.This image was selected as a picture of the week on the Malay Wikipedia for the 29th week, 2010. (Photo credit: Wikipedia) |
Ich habe Länder kennengelernt, in denen der Jobverlust nicht so angstbesetzt war, obwohl es dort keinen Kündigungsschutz, keine feste Stellung, keinen unbefristeten Arbeitsvertrag und kein Arbeitslosengeld 1, geschweige denn ALG 2 gab. Dort war das Arbeitsleben wesentlich labiler als in deutschen Angestelltenverhältnissen. Statt dessen war es die Angst vor Geistern oder misslaunigen Ahnen, die das Leben bestimmte.
Wer jetzt versucht ist, zu sagen, Angst vor Geister sei doch etwas kindisch, dem könnte man sagen: Der Statistik nach haben mehr Deutsche Angst davor, eine Rede halten zu müssen als Angst vor dem eigenen Tod. Ist das nicht genau so kindisch? Sterben muss garantiert jeder, eine Rede halten nicht. Also welche Angst sollte weiter verbreitet sein?
Ängste folgen nun mal nicht dem analytischen Sachverstand und mit Logik ist ihnen nicht beizukommen.
Angst in der Therapie: Was die Klienten unbedingt leisten müssen, damit es funktioniert
Für die Therapie war und ist es deshalb nicht so wichtig, wovor man Angst hat. Man beschäftigt sich mehr mit der Angst selbst, als mit dem, vor was man Angst hat.Angst überwinden funktioniert überall gleich: Man muss sich ihr stellen. Egal, mit welcher Methode man an die Sache rangeht ... Angsttherapie funktioniert immer nur mit der Angst, nie ohne sie.
Gerade gegen Ängste ist Hypnose natürlich ein Mittel erster Wahl. In Hypnose ruft man die Angst hervor, geht in die angstbereitende Situation und beginnt dann mit der Bearbeitung.
Gesagt ist nicht getan, leider
Natürlich klärt man die Leute dementsprechend auf. Sie bestätigen auch, die Sache begriffen zu haben. Doch es ist noch einmal ein Unterschied, sich einverstanden zu erklären und dann real vor der Tatsache zu stehen, dass es jetzt tatsächlich los geht.So riss einmal eine Angstpatientin, die kurz davor war, in Hypnose zu gehen, die Augen auf und sagte in panikartigen Ton:
"Ich hab solche Angst, dass etwas aufbricht!"
Genau das ist aber der Sinn der Ganzen! Um Angst zu überwinden, muss man sich ihr stellen. Wer Angst hat, gegen die Angst etwas zu unternehmen, dem kann niemand helfen.
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