"Warum triffts immer ausgerechnet mich? Allen anderen scheint es leicht von der Hand zu gehen. Bei mir dagegen ... ojeh, ojeh." Schwups - schon wieder eine gute Gelegenheit vorbei, wieder zu lange gezögert, um sofort zuzugreifen ... hinterher: "Hättest du doch ... Mein Gott, bin ich ...!"
Wenn Ihnen das schon einmal passiert ist ... nun, Sie sind nicht allein. Vielen geht es so und der Grund dafür liegt oft nicht am Können. Er liegt im Zutrauen zu sich selbst dass viele, die in meine Praxis kommen, hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben. Die gute Nachricht: man kann es ändern.
Zu wenig Selbstvertrauen?
Ich erinere mich noch gut an eine Schülerin an dem Sprungplatz, an dem ich früher Fallschirm gesproungen bin. Jede neue Trainingseinheit in ihrer Ausbildung schien für sie eine riesengrosse Herausforderung zu sein. Egal was es war, immer wurde das Training begleitet von lautstark geäußerten Selbstzweifel, verkniffenem Gesicht und viel "ich-kann-das-nicht-oh-Gott-oh-Gott-Beteuerungen".
Dadurch bekam sie viel Aufmerksamkeit und Zuspruch von ihren Mitschülern. Mit einer Ausnahme: Der einzige, der darauf nicht einging, war der Ausbilder.
In einer Trainingspause hörte ich dann zufälig, wie sie von ihm wissen wollte, was er denn eigentlich von ihr halte. Er sah ihr ins Gesicht und antwortete: "Angie, ich stell dir drei Fragen.
- Was kannst du?
- Für was setzt du dich ein, das größer ist als du?
- Was hältst du von dir selber?"
Ihre Antwort war: "Nichts!" Dreimal! Auf jede der Fragen: "Nichts!" Und der Ausbilder fuhr fort: "Jetzt weißt du, was ich von dir halte."
Kurze Nebenbemerkung
Ja ... er war jetzt nicht von der Sorte, die einem mit Samthandschuhen anfasst. Aber wer Fallschirmspringen will, der braucht kein Kuschel-Muschel-Knutschi-Butschi-Ich-hab-dich-so-lieb-Gedöns. Fallschirmspringer, die glauben, das sie es nicht drauf haben, machen Fehler. Und Fehler sind in diesem Sport leicht tödlich.
Darüber hinaus gilt es einmal zu bedenken:
Wenn Sie sich schon selbst so gering schätzen, warum sollten die anderen etwas anderes tun? Auch ist es nicht deren Job, Sie immer wieder aus dem Müll hervorzuholen, in dem sie sich immer wieder selbst werfen.
Deshalb:
Behandeln Sie sich nicht schlechter als ihren Freund, ihre Freundin, ihr Kind oder ihren Kollegen. Das heißt: mit angemessener Höflichkeit und Fairness.
Sie wissen, wenn Sie jemand kritisieren, dann sollte die Kritik konstruktiv sein statt demoralisierend. Das gilt auch sich selbst gegenüber. Wenn Sie merken, dass Sie sich selbst in die Tonne treten, sagen Sie innerlich "Stopp!" und fügen einen positiven Gedanken über sich hinzu. Vielleicht machen Sie sich vorher eine Liste von guten Dingen, die Sie über sich sagen können, auf die sie in der Hitze des Gefechts zurückgreifen können. Das hilft, wenn einem auf die Schnelle gerade nichts einfällt.
Diese Methode braucht einige Zeit der Übung, aber dann läuft sie fast wie automatisch. Falls Sie sich dabei komisch vorkommen, bedenken Sie: Was Sie hier tun, ist nur eine schlechte Gewohnheit - sich selbst fertig zu machen - durch eine gute Gewohnheit - sich selbst besser einzuschätzen - zu ersetzen. Sie werden sich besser fühlen damit.
Im Prinzip ist das so etwas wie ein Selbsthypnosetraining
Sie setzen nämlich positive, lebensfördernde Suggestionen ein um gegen die bereits bestehenden negativen Sugestionen in Ihnen anzugehen.
Hypnose ist überhaupt eine gute Methode, das eigene Selbstbewusstsein zu stärken. Denn der Ursprung Ihres negativen Denkens über sich selbst liegt in Ihrem Unterbewusstsein. Dort ist es dem bewussten Willen nicht zugänglich, also mit "Ich-entscheide-mich-jetzt-bewusst-anders-über-mich-zu-denken-Strategien" und guten Vorsätzen ist da wenig auszurichten.
Anders mit Hypnose. Mit deren Methoden schaffen wir einen Zugang zu unserem Unterbewusstsein und können die Dinge an der Wurzel packen. Den negativen Dingen und tief verwurzelten Suggestionen können wir ihre Wirkmächtigkeit nehmen und durch positivere, gesündere und hilfreichere ersetzen. Im Ergebnis fühlen Sie sich viel ausgeglichener und haben eine ausgewogenes Selbstvergefühl, das genau weiß, wann Sie beherzt zugreifen können, wenn Sie wieder eine gute Gelegenheit sehen.
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