Besonders montags fällt es uns schwer, etwas Positives am Arbeiten zu finden. Laut einer amerikanischen Studie dauert es im Durchschnitt zwei Stunden und 16 Minuten, bis wir wieder im Arbeitsalltag angekommen sind. Bei Menschen ab dem 45. Lebensjahr dauert es sogar noch zwölf Minuten länger. Doch es gibt nicht nur den Montagsblues: Manche Berufsgruppen laufen besonders stark Gefahr, an einer echten Depression zu erkranken...
Journalisten und Autoren
Die Studie
der medizinischen Universität von Cincinnati beinhaltet Daten von etwa
215.000 erwerbstätigen Erwachsenen im US-Bundesstaat Pennsylvania. Die
Forscher interessierte, in
welchen Jobs Depressionen überdurchschnittlich oft auftreten und welche
Arbeitskriterien dafür verantwortlich sind. Den Anfang der
Top-10-Depressions-Jobs machen die Journalisten, Autoren und
Verleger. Laut der Studie sollen hier etwa 12,4 Prozent der
Berufstätigen mit Depressionen zu kämpfen haben.
Händler
Der
Begriff „Depression“ ist in der Studie klar definiert. Als depressiv
zählt, wer mindestens zwei Mal während des Untersuchungszeitraums (2001
bis 2005) krankheitsspezifische, medizinische Hilferufe aufgrund von
„größeren depressiven Störungen“ gebraucht hat. Händler aller Art,
sowohl für Waren- als auch für Wertpapiere, gelten demnach ebenfalls als
überdurchschnittlich depressiv. Platz neun: 12,6 Prozent.
Parteien, Vereine & Co.
Neben
den Hilferufen nach medizinischer Fürsorge flossen noch andere Daten in
die Studie ein. Die Forscher beachteten Infos wie
Alter, Geschlecht, persönliche Gesundheitsvorsorge-Kosten oder
körperliche Anstrengung bei der Arbeit. Angestellte in „Membership
Organisations“, also beispielsweise politischen Parteien, Gewerkschaften
oder Vereinen, belegen mit über 13 Prozent den achten Platz im
Stress-Ranking.
Umweltschutz
Der
Kampf für die Umwelt und gegen Lärm, Verschmutzung und Urbanisierung
ist oft nicht nur frustrierend, sondern auch stressig. Knapp 13,2
Prozent der beschäftigten Erwachsenen in dem Sektor gelten laut den
Kriterien der Forscher als depressiv. In den USA betrifft das vor allem
Beamte, denn die Hauptakteure im Umweltschutz sind staatliche
Organisationen und Kommissionen.
Juristen
Als
gefährdet gelten auch Juristen. Von insgesamt 55
untersuchten Gewerben belegten Anwälte und Rechtsberater den sechsten
Platz im Top-Stress-Ranking: Rund 13,3 Prozent der Juristen in
Pennsylvania gelten für die Forscher der medizinischen Universität
Cincinnati depressiv.
Personaldienstleister
Auf
Rang fünf liegen Mitarbeiter im Dienstleistungsbereich . Deren
„Ressource“ ist der Mensch – und der ist anfällig: Denn der „Personal
Service“ in Pennsylvania hat nach Lawson Wulsin und Co. eine
Depressionsrate von knapp über 14 Prozent. Und nicht nur Kopf und Psyche
sind von der Krankheit betroffen, sondern offenbar auch der Körper:
Schon seit Jahren forscht Wulsin auf diesem Gebiet und geht von einer
engen Verbindung von Depression und Herzkrankheiten aus. Gefährdeter als
Menschen aus dem Dienstleistungsbereich sind nur vier andere
Jobgruppen.
Produktion und verarbeitende Industrie
Eine
Ausnahme im Top-10-Ranking stellen Teile der verarbeitenden und
produzierenden Industrie dar. Denn aus den Ergebnissen der Forscher
ergibt sich eigentlich ein klarer Trend: Berufe, die sich auf die
Interaktionen von Menschen konzentrieren, sind stressiger als andere. Im
Klartext: Kunden, Patienten und Mitmenschen sind der Stressfaktor
Nummer Eins. Dass Depressionen aber auch in anderen Berufsgruppen um
sich greifen, beweist die verarbeitende und produzierende Industrie –
mit deutlich mehr als 14 Prozent.
Soziale Arbeit
Ohne
den Kontakt von Mensch zu Mensch wäre die Arbeit im „Social Service“
nicht möglich. Sozialarbeiter, Sonderpädagogen, Streetworker und viele
andere kümmern sich um benachteiligte und hilfsbedürftige Gruppen der
Gesellschaft. Ein Job, der sich selten nach geregelten Arbeitszeiten
richtet oder eine entspannte Atmosphäre verspricht. Dabei nehmen die
Beschäftigten auch eigene Gefahren in Kauf: Die amerikanische Studie
schätzt die Depressionsgefahr bei ihnen auf etwa 14,2 Prozent. Das ist
fast jeder siebte Angestellte.
Immobilienmakler
Mieten,
kaufen, wohnen. Für den Forscher und Psychiater Lawson Wulsin liegen
die Gefahrengründe für Immobilienmakler auf der Hand: „Real Estate
Broker“ bewegen zwar Grundstücke, Häuser und große Summen – aber viel zu
selten sich selber. Und das ist Teil des Problems, denn die Forscher
erkennen einen Zusammenhang von körperlicher Arbeit und der
Depressionsstatistik: Berufstätige, die sich physisch stark anstrengen,
wie Minenarbeiter oder Bauarbeiter, sind deutlich weniger
depressionsgefährdet als andere. Als Immobilienmakler zum Beispiel, bei
denen laut Studie rund 15 Prozent als depressiv gelten.
Nah- und Fernverkehr
Entnervte
Kunden, wenig Bewegung, 16,2 Prozent: Angestellte im Nah- und
Fernverkehr brauchen besonders starke Nerven, denn der Kontakt mit
entnervten Fahrgästen katapultiert die Reisebegleiter auf Platz Eins des
Stress-Rankings. Damit liegt ihre Depressionsgefahr 5,8 Prozentpunkte
über dem Durchschnitt der von untersuchten Gewerben (10,4 Prozent). Im
Gegensatz zu den am wenigsten stressigen Berufen wird der Unterschied
sogar noch deutlicher: Beschäftige in der Öl- und Kohleförderung, auf
dem Bau oder auch in der Unterhaltungsindustrie sind nicht einmal halb
so gefährdet wie Reisebegleiter.
Jeder Beruf kann depressiv machen wenn er keinen Spaß macht. Ich bin auch Personaldienstleister und sehr zufrieden. Mark von DieWebAG
AntwortenLöschen