Stress Strain (Photo credit: Wikipedia public domain) |
Die Mehrzahl der Deutschen fühlt sich gestresst, so die TK-Umfrage, veröffentlicht in der letzten Woche. Vor allem Frauen leiden mehr.
Doch nicht immer ist der Stress Schuld am Gestresst-Fühlen.
Hier die Ergebnisse der Umfrage in Konzentratsform.
Und davon macht mir etwas Stress.
Doch nicht immer ist der Stress Schuld am Gestresst-Fühlen.
Hier die Ergebnisse der Umfrage in Konzentratsform.
Und davon macht mir etwas Stress.
Ein paar neue Zahlen
Jeder Sechste fühlt sich in Deutschland gestresst, jeder Fünfte ist sogar unter Dauerdruck.Besonders betroffen sind Frauen zwischen 35 und 45. Kunststück: Es ist die Phase zwischen Etablierung im Job, Kindererziehung, Hausbau und der langsam ansetzenden Hilfsbedürftigkeit der eigenen Eltern.
Dabei sind es nicht die Kinder, die am meisten Stress machen, es ist buchstäblich die Arbeit (61%).
Erst an zweiter Stelle stehen familiäre Konflikte (47%), aber mit 46% fast gleichauf steht die Kindererziehung. Danach kommen mit 40 Prozent die Finanzen. Und nicht zu vergessen: 40 Prozent aller Eltern haben Probleme mit der Vereinbarkeit von Job und Familie.
Die Doppelbelastung von Frauen ist differenzierter als bisher zu betrachten.
63 Prozent aller Frauen fühlen sich durch gestresst, dem stehen "nur" 52 Prozent der Männer gegenüber. Allerdings sagt auch jede zweite Frau, dass der Druck durch ihre eigenen Ansprüche an sich selber entstehe.
Eine Beobachtung, die sich mit vielen Aussagen von Kollegen aus therapeutischen Praxen deckt.
Entsprechend leiden Frauen auch häufiger unter burnout als Männer. Frauen zwischen 26 und 50 sind doppelt so häufig in psychotherapeutischer Behandlung als Männer.
Eine Beobachtung, die sich mit vielen Aussagen von Kollegen aus therapeutischen Praxen deckt.
Entsprechend leiden Frauen auch häufiger unter burnout als Männer. Frauen zwischen 26 und 50 sind doppelt so häufig in psychotherapeutischer Behandlung als Männer.
Eine Belastungsquelle ist der Charakter der Arbeit.
Wo der Job nur als Broterwerb dienst, dort ist die Rate an burnout oder Depression doppelt so hoch wie anderswo. Empfehlenswert sei daher, bewusst einen Ausgleich zu suchen.
dini
Tue Nov 12 20:13:37 +0000 2013
fast ne stunde schwimmen und der stress fällt von mir ab. fühl mich entspannt. #cool :)
Gerade in einer technisierten Gesellschaft, in der viele in Büros arbeiten und Angestelltentätigkeiten verrichten, kommt die körperliche Bewegung zu kurz. Von der Evolution sind wir gemacht für an die 12 Stunden körperliche Bewegung. Sitzen ist unnatürlich und verursacht auf Dauer viel schädliche Veränderung im Körper.
Mens sane in corpore sano - ein gesunder Geist in einem gesunder Körper - hat einen Beigeschmack von Wahrheit.
Es gibt noch ein paar eindeutige Nachrichten:
- seit 2006 sind die psychisch bedingten Fehlzeiten am Arbeitsplatz um 75 Prozent gestiegen
- während der letzten fünf Jahre sind die stationären Behandlungen wegen psychischer Belastung um 25 Prozent gestiegen
- die Kosten für diese um 33 Prozent
Warum ich jetzt Stress kriege:
Neu ist das alles definitiv nicht. Aber verändert sich deshalb irgend etwas bei den Akteuren? Bis jetzt sehe ich nichts, was irgendwie nach Breitenwirkung aussieht.
Jede Marketing Abteilung bringt ihr Produkt, ob Waschmaschine oder Schokoriegel, mit viel mehr Budget und Durchschlagskraft auf den Markt. In den Firmen verkündigen immer noch Schreibtischbesitzer die eigene Stärke, die eben die psychisch Angeschlagenen nicht haben sollen. Der Sozialdarwinismus, obwohl längst als Philosophie für geistig Minderbemittelte entlarvt, herrscht anscheinend noch immer in so manchen Köpfen.
Was passiert denn jetzt?
Wenn ich je eine Frage an diese Leute hätte, dann die, warum ein ganzer Berufsstand so lange braucht, bis er die gesundheitlichen und vor allem gesundheitlich-psychologischen Erkenntnisse der Wissenschaft zur Kenntnis nimmt? Woher zum Teufel kommt diese Ignoranz?
Ich meine das überhaupt nicht hämisch. Es ist auch keine rhetorische Frage (ich stelle aufgrund meiner Profession keine). Ich will auch niemand überführen. Es ist wirklich ein ehrliches Interesse, das hinter der Frage steckt: Wie kommt ein solcher Berufsstand dazu, die Dinge zu ignorieren, die tagtäglich eine Rolle spielen, wenn man mit Menschen arbeitet?
Ich rede auch nicht von der "Ich-bin-halt-belastbar-und-die-anderen-sind-Schwächliche"-Attitüde eines geistig seichten Sozialdarwinisten.
Ich meine wirklich die ehrlich praktizierte Ignoranz und weit verbreitete Geringschätzung gegenüber psychologischen Erkenntnissen.
Während eines Vortrag in einer Firma über burnout, den zu halten ich eingeladen war, fühlte sich ein Abteilungsleiter gezwungen, zu verkündigen, dass burnout nie etwas mit der Arbeitsweise in der Firma zu tun hätte, sondern praktisch völlig ohne Beziehung oder Einwirkung der Umgebung zustande käme.
Es war übrigens ein technischer Betrieb und der Mann Ingenieur, und er betonte, er wäre medizinisch kompletter Laie, aber burnout hätte eindeutig nichts mit der Arbeitswelt zu tun, das wüsste er.
Woher also kommt so etwas?
Ich rede jetzt nicht von einem spontanen Verteidigungsimpuls nach dem Motto: Wenn der Beschäftigte krank wird, dann darf das nichts mit meiner Abteilung zu tun haben, sonst wäre ich ja eventuell in der Haftung.Ich rede auch nicht von der "Ich-bin-halt-belastbar-und-die-anderen-sind-Schwächliche"-Attitüde eines geistig seichten Sozialdarwinisten.
Ich meine wirklich die ehrlich praktizierte Ignoranz und weit verbreitete Geringschätzung gegenüber psychologischen Erkenntnissen.
Natürlich kenne ich die diversen dahinter stehenden Psychodynamiken wie Abwehrreaktion, Rationalisierungen, Dissoziation oder von mir auch aus das Konzept der kognitiven Dissonanz. Doch diese Dinge beschreiben alle nur das "Wie". Sie erklären nicht das "Warum".Hat jemand eine Antwort? Gerne in die Kommentarfunktion
Man kennt es nicht anders. Man verdankt seinen eigenen Erfolg diesen Umständen. Man arbeitet hart dafür und neigt zu Rechtfertigungen. Es erscheint nicht sinnvoll in einer angespannten Situation alles in Zweifel zu ziehen. Die Konkurrenz schläft nicht. Man tut sein Bestes. Man hat nicht den nötigen Abstand. Man nimmt es als sportliche Herausforderung. Auch Druck bereitet einem eine Art von Nervenkitzel. Es bleibt zu wenig Zeit für die Entwicklung von besser funktionierenden Alternativen. Die täglichen Anforderungen erschöpfen die eigenen Kräfte.
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