angst (Photo credit: Islandguy) |
Angststörungen haben eine Lebensprävalenz von ca. 15 Prozent.
Übersetzt man diesen Fachjargon ins Deutsche, dann heißt das: das Risiko, dass jemand im Laufe seines Lebens an einer Angststörung erkrankt, liegt bei 15 Prozent. Damit ist die Angststörung in Deutschland eine ziemlich weit verbreitete Tatsache.
Gleichzeitig gibt es eine lange Tradition, "Angst" als Charaktereigenschaft den Deutschen zuzugeschreiben. Doch woher kommt das Angst und aus welcher Quelle speist sie sich?
"Wenn die Panik kommt, ist in Wirklichkeit noch nichts passiert."
Das ist der springende Punkt. Angst ist immer Angst vor einer noch nicht stattgefundenen Zukunft. Selbst im sicheren Hafen kann man Angst haben. Angst speist sich dabei nämlich überwiegend aus einer einzigen Frage, die da lautet:
Diese Frage ist Teil unserer Fähigkeit, Probleme zu lösen. Sie ist Motor unseres Fortschritts und Quelle menschlichen Erfindungen genau so wie Ursprung von Literatur und Utopie. "Was wäre wenn" steht am Anfang menschlicher Kultur.
Wenn dem so ist und Angst also Teil unserer Kulturleistung ist, so bedeutet das auch, dass für uns Menschen ein Leben ohne Angst es nicht gibt.
Und was, das uns passieren kann, hat für viele Menschen die schlimmste Bedeutung? Jobverlust? Partnerverlust? Verlust unser Kinder? Verlust unser Eltern?
All diese menschlich-persönlichen Verluste triggern in uns eine Erkenntnis, das wir ziemlich tief ins Unterbewusstsein vergraben haben: das Wissen, dass unser eigenes Leben zu Ende geht. Am Ende wartet auf jeden von uns die selbe Nacht.
Übersetzt man diesen Fachjargon ins Deutsche, dann heißt das: das Risiko, dass jemand im Laufe seines Lebens an einer Angststörung erkrankt, liegt bei 15 Prozent. Damit ist die Angststörung in Deutschland eine ziemlich weit verbreitete Tatsache.
Gleichzeitig gibt es eine lange Tradition, "Angst" als Charaktereigenschaft den Deutschen zuzugeschreiben. Doch woher kommt das Angst und aus welcher Quelle speist sie sich?
Dsa lässt der berühmte Autor Thomas Wolfe einen seiner Protagonisten in seinem Roman "Es führt kein Weg zurück" über die Deutschen erkennen. Sein Buch ist nicht die einzige Quelle, die den Deutschen Zögerlichkeit gepaart mit einer "Hinten-Herum-Attitüde" attestiert. Dieses deutsche Duckmäuserisch-Bösartige findet sich zum Beispiel auch in Heinrich Manns "Der Untertan" detailgenau in Szene gesetzt.„Ihm wurde klar, dass diese ganze Nation von der Seuche einer ständigen Furcht infiziert war: gleichsam von einer schleichenden Paralyse, die alle menschlichen Beziehungen verzerrte und zugrunde richtete. Der Druck eines ununterbrochenen schändlichen Zwanges hatte dieses ganze Volk in angstvoll-bösartiger Heimlichtuerei verstummen lassen, bis es durch Selbstvergiftung in eine seelische Fäulnis übergegangen war, von der es nicht zu heilen und nicht zu befreien war.
Wer Angst sein Wesen nennt, muss durchs Leben schleichen. Geduckt nach vorne, abwehrbereit nach hinten. Ein aufrechter Gang ist nicht möglich mit Angst. Unterdrückte Menschen sind angstbesetzt. Denn Angst ist selbst ein Instrument der Unterdrückung.
Zur Definition einer Angststörung gehört es,
dass das Angstgefühl in der jeweiligen Situation mehr als angemessen ausgeprägt ist. Die WHO sortiert Angst deshalb auch nicht unter den affektiven Strörungen ein, sondern zählt sie zu den neutrotischen, somatoformen oder den Belastungsstörungen.Ängste haben die Tendenz sich auszuweiten, wenn man nichts dagegen tut. Hat man zum Beispiel Angst vor Autofahren, kann es sich leicht zur Angst vor Ubahnen, Busfahren, Taxifahren bis zur Angst, überhaupt aus dem Haus zu gehen, ausweiten. Unternimmt man nichts, kann die Angst sich so festsetzen, dass sie Teil der eigenen Persönlichkeit wird. Ab da ist auch Therapie bald am Ende. Persönlichkeit zu ändern, um ein Problem wieder loszuwerden schaffen nicht viele.
Angst fängt immer mit genau etwas Bestimmten an: mit Phantasie.
Mein Tauchlehrer sagte einmal:"Wenn die Panik kommt, ist in Wirklichkeit noch nichts passiert."
Das ist der springende Punkt. Angst ist immer Angst vor einer noch nicht stattgefundenen Zukunft. Selbst im sicheren Hafen kann man Angst haben. Angst speist sich dabei nämlich überwiegend aus einer einzigen Frage, die da lautet:
Was wäre wenn ...?
Diese Frage ist Teil unserer Fähigkeit, Probleme zu lösen. Sie ist Motor unseres Fortschritts und Quelle menschlichen Erfindungen genau so wie Ursprung von Literatur und Utopie. "Was wäre wenn" steht am Anfang menschlicher Kultur.
Wenn dem so ist und Angst also Teil unserer Kulturleistung ist, so bedeutet das auch, dass für uns Menschen ein Leben ohne Angst es nicht gibt.
Es gibt eine Urangst, die oft hinter all dem steht
Die Angst vor der Maus ist nicht das Problem, in Wirklichkeit speist sich Angst nicht aus den Fakten, sondern aus der Bedeutung, die man den Fakten gibt. Bei Angst ist es die am schlimmsten angenommene Bedeutung.Und was, das uns passieren kann, hat für viele Menschen die schlimmste Bedeutung? Jobverlust? Partnerverlust? Verlust unser Kinder? Verlust unser Eltern?
All diese menschlich-persönlichen Verluste triggern in uns eine Erkenntnis, das wir ziemlich tief ins Unterbewusstsein vergraben haben: das Wissen, dass unser eigenes Leben zu Ende geht. Am Ende wartet auf jeden von uns die selbe Nacht.
Es ist die Angst vor der Vernichtung, die im Unbewussten steckt, aus der viele unserer alltäglichen Ängste quellen. In der Hypnotherapie kommt dies nicht selten zu Tage.
Große geistige Traditionen zum Beispiel haben sich als Bewältigung für die Todeserfahrung angeboten. Sowohl im Osten als auch im Westen gibt es eine ars moriendi, eine Kunst zu sterben.
In modernen Gesellschaften führt sie ein Nischendasein, zudem noch stark beeinflusst vom professionallem Separatismus, der alles, was mit Tod zu tun hat, aus dem öffentlichen Erscheinungsbild in schwerer einsehbare Nischen zurückdrängt. Die Kunst des Sterben hat deshalb keine große Anhängerzahl.
Zudem scheinen sich religiöse Institutionen hier auch mehr oder weniger komplett verabschiedet zu haben. Übrig geblieben scheint die Psychologie. Und in der Tat geht es hier inzwischen oft darum, einen Sinn für die eigene Existenz und eine Richtung für sein Leben zu finden. Wenigsten kann man damit einiges von der Lücke auffüllen, die andere hinterlassen haben.
Welche Mittel gibt es dagegen?
Antwort: ziemlich viele! Angsttherapien gibt es Zuhauf. Zusätzlich gab es auch Traditionen, die sahen sich als ein Mittel gegen diese Urangst.Große geistige Traditionen zum Beispiel haben sich als Bewältigung für die Todeserfahrung angeboten. Sowohl im Osten als auch im Westen gibt es eine ars moriendi, eine Kunst zu sterben.
In modernen Gesellschaften führt sie ein Nischendasein, zudem noch stark beeinflusst vom professionallem Separatismus, der alles, was mit Tod zu tun hat, aus dem öffentlichen Erscheinungsbild in schwerer einsehbare Nischen zurückdrängt. Die Kunst des Sterben hat deshalb keine große Anhängerzahl.
Zudem scheinen sich religiöse Institutionen hier auch mehr oder weniger komplett verabschiedet zu haben. Übrig geblieben scheint die Psychologie. Und in der Tat geht es hier inzwischen oft darum, einen Sinn für die eigene Existenz und eine Richtung für sein Leben zu finden. Wenigsten kann man damit einiges von der Lücke auffüllen, die andere hinterlassen haben.
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