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17. August 2013

Woran erkennt man einen guten Hypnotherapeuten?

Ein hypnotischer Blick?
Wäre sie eine gute  Hypnotherapeutin?
Oder ist sie doch nur hungrig?
Die Frage wird oft gestellt. Sie taucht spätestens dann auf, wenn man einen braucht.
So einfach die Frage, so schwierig die Antwort.

Denn eines ist klar: "Gut" bedeutet für jeden etwas anderes.

Also was ist "gut"? Hier ein paar Vorschläge, die die vielen Fachverbände nie erwähnen.


Die Sache mit der Überprüfbarkeit

Auf zig Homepages über Hypnose findet man Kriterien, gute Hypnoseanwender von schlechten zu unterscheiden. Allein, die dort suggerierte "Objektivität" kann keine sein, denn der Begriff "gut" ist per se schon nicht objektiv.
Dem einen ist der persönliche Kontakt wichtig, dem anderen die Technik und Methode, der Nächste möchte, dass der Therapeut ihn als Persönlichkeit erfasst, der Übernächste pfeift auf so etwas, er will rasche Hilfe ohne dieses "Dutschi-Datschi-ich-versteh-dich-so-gut-Getue".

Es ist so ein bisschen wie mit der Frage: "Kennen Sie einen guten Arzt?" 

Der, der gefragt wird, nennt einen Namen, zu dem er Vertrauen hat oder der ihm / ihr schon einmal geholfen hat.
Beides ist richtig, aber keines davon ist mehr als nur eine persönliche Empfehlung, die gar nichts darüber sagt, ob der Genannte auch der Richtige für jemand anderen ist.

Vielmehr impliziert "guter Arzt" jemand, der "etwas kann" und entsprechend qualifiziert ist. In der Therapie bedeutet "gut" = "Können".

Das "Können" ist ziemlich leicht in klar umrissenen einfachen Systembereichen nachprüfbar, zum Beispiel in der Chirurgie. Ein guter Chirurg ist erkennbar an seinen erfolgreichen Eingriffen.

Beim Chirurgen braucht man nur eine Unterschrift des Patienten. Danach soll dieser sich besser nach den Anweisungen richten. Nicht so beim Hypnotherapeut. Denn dort ist ausschlaggebend die persönliche Mitarbeit und das Engagement des Klienten.
Eine gute Hypnose ist ein Schlag ins Wasser, wenn der Hypnoseempfänger nicht die richtige Einstellung mitbringt oder nicht richtig mitmacht, aus welchen Gründen auch immer.

"Gut" bedeutet in der Hypnotherapie folgerichtig: 

Ist die Hypnose von Seiten des Anbeiters fachgerecht durchgeführt worden, unabhängig ob das gewünschte Ergebnis eingetreten ist oder nicht.

"Fachgerecht" ist überprüfbar. Die Kriterien sind allerdings nicht die, die die Fachverbände liefern.

Aus gutem Grund! Denn die wichtigen Gründe sind nicht die, mit denen diese Verbände ihr Geschäftsmodell anpreisen.

Zuerst einmal die Dinge, die sich in der Theorie gut anhören, in der Praxis aber nichts Besonderes sind:

  1. Die Ausbildung bei einem bekannten Institut
    Dass jemand weiß, was er tut, soll kein besonderes Kriterium sein, sondern Normalzustand. Wo diese Kenntnis erworben wurde, ist völlig belanglos. Nur weil "Klinikum Berlin von Prof. Dr. Dr. Max Mustermann" gut, erfahren und seriös klingt, heißt das nichts über "Lieschen Müller, Hypnosepraxis Hinteroberhürtenteich"
  2. Zertifizierung
    Ein Zertifikat oder akademischer Abschluss bezeugt, dass man eine Ausbildung erfolgreich absolviert hat. Ob man im Job versiert ist, ist etwas völlig anderes.
  3. Mitgliedschaft in einem Verband, der mit objektiven Qualitätskriterien sich darstellt
    Erstens tut das jeder Fachverband (es gibt keinen Verband für unqualifizierte Therapeuten oder Coaches),
    zweitens gibt es keine Überprüfung der Verbände selber, so dass
    drittens die Qualität, die dem Verband in der Öffentlichkeit attestiert wird, eher ein Ergebnis der PR und dem Marketing des Verbandes ist
Jetzt nur zur Info: Meine Praxis erfüllt sowohl Ausbildungsstandarts von einem bekannten Institut, als
auch Zertifizierung plus Mitgliedschaft in einem Fachverband, trotzdem ist das in der praktischen Arbeit mit Menschen für mich nicht an vorderster Front.

Viel wichtiger ist folgendes:

  • Ein guter (Hypno-)Therapeut hört zu, jedoch sorgt er dafür, dass man nicht zuviel Zeit mit Reden verbringt. Denn zentral ist die Arbeit mit dem Bereich, der dem Bewusstsein nicht zugänglich ist
  • Ein guter (Hypno-)Therapeut macht sich nicht abhängig von Ansichten und Meinungen. Er "schmiert Ihnen auch keinen Honig um den Mund", sondern konfrontiert Sie auch mit den für Sie wichtigen fachlichen Dingen, auch wenn diese ihrer persönlicher Meinung widersprechen
  • Ein guter (Hypno-)Therapeut klärt sie auf anhand abgesichertem Wissen, wie er vorgehen wird und was dazu von Nöten ist
  • Ein guter (Hypno-)Therapeut verwendet therapeutische Sachbezüge, er verkauft keine Begründungen wie Quantenheilung, Quantentheorie, höheres Bewusstsein, feinstoffliche Ebenen, Chakrenaktivierung etc.
  • Ein guter (Hypno-)Therapeut redet auch nicht über Engel, höhere Eingebungen, mediale Energieströme, Nondualität etc.
  • Ein guter (Hypno-)Therapeut benutzt keine Simplifizierungen nach dem  Motto: eine Methode, simpel, in 5 Minuten erlernbar und sie wirkt gegen alles
Nach seiner Einführung zu Beginn der Arbeit wissen Sie, wie die Hypnose funktioniert, was Aufgabe des Hypnotherapeuten ist und was Sie selbst leisten müssen, damit das Gewünschte erfolgreich wird. Und er hat Sie gefragt, ob Sie damit einverstanden sind.
Erst dann kann es los gehen.

Wir Menschen möchten oft eine Garantie, gepaart mit einer Methode, die per Knopfdruck einfach, schnell, zuverlässig und immer und überall funktioniert. Von einem Anbieter, der seine Arbeit so propagiert, sollten Sie die Finger lassen.
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