Es gibt Menschen, die tun uns nicht gut.
In ihrer Gegenwart werden wir zu etwas, das wir nicht sind und auch nicht sein mögen. Irgend etwas scheinen diese Leute zu haben, das uns runterzieht. Gleichwohl scheint es schwer zu sein, sich von diesen Leuten zu lösen.- weil wir mit ihnen auf verschiedene Weise persönlich verbunden sind, zum Beispiel als Geschäftspartner, als Kollege oder Kollegin, als Freund oder Freundin
- weil sie gleichzeitig irgendetwas in uns auslösen, was uns zu ihnen hinzieht
- weil wir mit ihnen irgendwie emotional verbunden sind, als Liebes- oder Ehepartner (oder beides)
Loskommen ist schwieriger als Außenstehende meinen
Was Nichtbeteiligte in ihrem Verstehenshorizont meist überfordert, ist die Tatsache: Selbst wenn Betroffene wissen, dass solche Menschen ihnen nicht guttun, kommen sie schwer von ihnen los. In "Pat und Mike" ist es eine Komödie. Es passiert nichts wirklich Schlimmes. Die Heldin verpatzt halt ihre Wettkämpfe.Jedoch was ist, wenn der Stoff im echten Leben die Form einer Tragödie annimmt:
- zum Beispiel bei Menschen, die nicht von ihrem Lebensgefährten loskommen, obwohl der sie schägt und misshandelt.
- wenn er oder sie trinkt und / oder das finanzielle Einkommen ruiniert.
- was, wenn sexueller Missbrauch stattfindet und jahrelang stattfinden kann, weil der Betroffene nicht geht, auch wenn er es rechtlich und räumlich könnte oder weil der andere Partner nicht einschreitet sondern "zuschaut"
Die räumliche Trennung ist nicht alles
Eine räumliche Trennung gewährleistet erstmal einen besseren Schutz vor körperlicher Unversehrtheit. Einen Menschen zu verlassen, der einem nicht gut tut oder schädigt, heißt aber mehr. Es braucht eine innere Distanz zu der Beziehung. Es braucht die persönliche Anerkennung, dass es vorbei ist.Die Rolle des Unterbewusstseins
Anzuerkennen, dass es vorbei ist, ist kein reines Kopfurteil. Es geht hier nicht ums oft zitierte "Du musst loslassen." Nein, die Anerkennung, dass es vorbei ist, ist selber eine Erfahrung, ein inneres Spüren, ein Gewahrwerden, dass die Beziehung der Vergangenheit angehört. Der Kopf stimmt dann anschließend zu, aber die Gewissheit, dass es so ist, stammt aus Schichten unserer Persönlichkeit, die tiefer liegen als unsere Überlegungen und Gedanken.Wir Hypnotherapeuten nennen diese Region das "Unterbewusstsein". Es ist der Bereich, der unter unserer bewusster Wahrnehmungsschwelle liegt und der willentlich nicht zu beeinflussen ist, selber aber einen gehörigen Einfluss auf uns hat.
Um sich von Ungutem zu trennen, muss man die Dinge nicht loslassen. Das ist ein viel zu einseitiges Konzept für die emotionalen Bindungen.
In Wirklichkeit geht es darum, die Dinge dort zu lassen, wo sie eigentlich bereits sind und wohin sie auch gehören: in der Vergangenheit. Hat das Unterbewusstsein das akzeptiert - und die Hypnotherapie hat Möglichkeiten, dies dem Unterbewusstsein "beizubringen" - dann ist ein Loslassen nicht mehr nötig. Es ist bereits automatisch passiert.
In irgendeinem Buch über Zen - den Titel habe ich leider vergessen - fand ich einen Zenlehrer zitiert mit den Worten:
"Du musst nicht loslassen, du musst nur erkennen, wann die Dinge gegangen sind"
Die Möglichkeiten der Hypnose
Das in der Mediation zu erkennen, ist eine Möglichkeit. Hypnose eine andere. denn genau in Hypnose kommen wir in den Bereich des Unterbewusstseins. Im Unterbewusstsein gibt es kein eigenes Fach für die Vergangenheit oder Zukunft. Alles Erleben ist hier Gegenwart. Deshalb ist auch das, was für uns Vergangenheit sein sollte, hier als gegenwärtig gespeichert und kann abgerufen werden. Und so sind wir unterschwellig der Meinung, die Beziehung / das Belastende / das Ungute ist noch immer da. Auch wenn es äußerlich längst verbei ist. Deshalb tragen wir auch oft an vielen Erlebnissen aus unserer Vergangenheit noch heute schwer.Mit Hypnose ist es möglich, dem Unterbewusstsein zu verstehen zu geben, was wahr ist, praktisch ein update durchzuführen. So können wir lernen, unsere Gegenwart zu akzeptieren und so auch die Vergangenheit hinter uns zu lassen. Wir werden frei, unsere Zukunft zu gestalten.
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