Glückzeichen 4blättriges Kleeblatt (Photo credit: Wikipedia) |
Glück passiert einem, glücklich sein dagegen kann man selber herstellen. So die Wissenschaft. Wenn das so ist, dann heißt das doch nichts anderes, als dass prinzipiell jeder glücklich sein kann.
Dazu muss aber aber wissen, wie es geht. Im folgenden gibt es Hinweise, worauf es ankommt. Die gute Nachricht: den entscheidenden Unterschied, der zu einem dauerhaften Glück oder zu dauerhaften Unglück führt, können wir beeinflussen!
Interessant ist, dass die modernen Neurowissenschaften zu den selben Schlüssen kommen, wie buddhistische Lehren Jahrhunderte vor ihnen:
Glücklich sein ist eine Folge der richtigen Gedanken, Lebenseinstellungen und Handlungen, die durch Training und Wiederholung zur Gewohnheit werden.Wir können, so die Botschaft, gewohnheitsgemäß glücklich sein. Allerdings nur durch aktives regelmäßiges Tun.
Für Systemiker ist es natürlich interessant zu gucken, was hier aktives regelmäßiges Tun heißt. Denn egal, was wir tun, wir tun es nur unter ganz bestimmten Rahmenbedingungen, und diese bestimmen unsere Handlungschancen mit. Also geht nicht immer alles.
So gesehen ist eine Metastudie interessant, durchgeführt von der Psychologin Sonjy Lyumbomirsky. Sie stellt drei Rahmenbedingungen für das persönliche Glück fest:
- Lebensvorgaben (im Orginal: set point): gemeint sind hier physische oder genetische Bedingungen.
- Lebensumstände (im Orginal: cicumstances): Einkommen, Gesundheit,
- beabsichtigte Aktivitäten (im Orginal: intentional activitier): all das, was man bewusst unternimmt, denkt
Lebensvorgaben - also zum Beispiel mit welchen Genpool wir auf die Welt kommen - haben an unserem dauerhaften Glück 50 % Anteil. Das ist nicht wenig. Das heißt, wenn unsere physische Organismus ok ist, haben wir schon mal die Hälfte der Miete. Und das, ohne dass wir dafür viel dafür getan haben.
Interessant wird es bei den konkreten Lebensumständen. Die Studie sagt: Diese haben nur 10% Anteil an unserem dauerhaften Glück.
Auch andere Untersuchungen belegen, dass ein stetig steigendes Einkommen nicht mit stetig steigenden Glückempfinden korreliert. Sind die Grundbedürfnisse abgedeckt, spielt das wachsende Einkommen beim Glück eine immer geringere bis gar keine Rolle. Zum Beispiel sind in den USA innerhalb 30 Jahren zwar die Grundeinkommen um mehr als das Doppelte gestiegen, gleichzeitig ist die Zahl der Glücklichen gesunken. Dabei ist auch bei denjenigen, die mit ihrem Einkommen zufrieden sind, die Anzahl der Glücklichen gesunken. Materielle Dinge anzustreben und dauerhaftes Glücksempfinden passt nicht zusammen.
Das führt uns zu Punkt 3 der Studie: 40% Anteil an unserem dauerhaften Glück hat die Art und Weise, wie wir mit unseren Vorgaben und Lebensumständen umgehen. Unglücklich wird, wer eine Opferrolle einnimmt, andere und anderes für seine Lage verantwortlich macht und immer nur auf "geschlossene Türen" starrt. Man erkennt solche Leute am häufigen Gebrauch des Satzes: "Da kann man eh nichts machen!" Klar, wenn man nichts machen kann, wird sich auch nichts bewegen! "Von nichts kommt nichts", sagt der Volksmund.
Die Studie zeigt, dass, wer sich zu selbstgewählten Aktivitäten entscheidet, die Opferrolle ablegt. Diese Menschen machen die Erfahrung, dass sie eine Gestaltungskraft haben. Die Folge ist ein besseres Selbstbewusstsein, eine auf Erfahrung gegründete realistische Zuversicht und dadurch ein reduziertes negatives Stressempfinden. der Organismus wird weniger belastet, man lebt dadurch gesünder, ist entsprechende weniger krisenanfällig und hat bei Krisen mehr Energie und Ressourcen zur Verfügung.
Zusammenfassung: Im Sprichwort "Jeder ist seines Glückes Schmid" liegt eine Wahrheit: Zu einem großen Teil haben wir es also in der Hand, glücklich zu werden.
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