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12. Februar 2012

Whitney Houston ist tot - und eine Frage, die lebensentscheidend sein kann

Whitney HoustonWhitney Houston
(Image via RottenTomatoes.com)
"Der Fall der Schönsten, die beinahe alles hatte", schrieb die Welt heute. Stimmt, Whitney Houston ist gefallen. Aus dem Sternenhimmel des Erfolgs mit dem Film "Bodyguard" bis hinab in die Hölle von Drogen und Alkohol. Irgendwann dann die Meldung, dass sie pleite sei.Ihr Comeback funktionierte nicht, zuletzt wurde sie vom Publikum ausgebuht und verlacht. Whitneys Leben, so glamourös es war, die Schattenseiten waren brutal. Allerdings lässt sich daraus eine wichtige Frage für uns persönlich ableiten. Eine Frage, deren Antwort für uns lebensentscheidend sein kann.

Mit welchen Dämonen Whitney gekämpft hatte, wissen wohl nur ihre Therapeuten. Aber eines ist für mich klar: Whitney hatte nicht "beinahe alles". Sie hatte sogar irgendetwas Entscheidendes nicht. Denn wieso sollte sie sonst zu Drogen greifen? Um sich zu betäuben? Um den Stress und Druck zu entkommen? Oder nur aus der aus Langeweile geborenen Neugier eines Menschen, der sich alles kaufen kann? Whitney nimmt die Antworten mit ins Grab. Alles, was wir haben, sind Stationen aus einem Leben, das den Bach runter ging.
Was hätte geholfen? Was hilft Menschen überhaupt, gesund zu werden oder zu bleiben?
Der Foschungszweig, der versucht, darauf eine Antwort zu geben, heißt Salutogenese. Diese Leute untersuchen, was unsere psychische und leibliche Gesundheit langfristik stärkt. Vater der Forschung war der Medizinsoziologe Aaron Antonovsky. Sein Erebnis lautete:
Was uns hilft, gesund zu werden und zu bleiben, ist:
1. Sinn für Kohärenz und 2. Gefühl für Kohärenz.
Kohärenz meint eine Lebenseinstellung, die davon geprägt ist, dass mein Leben, egal wie es konkret aussieht, für mich und in sich stimmig ist. Drei Grundeinstellungen sind dabei für uns Menschen ausschlagebend:
  1. dass das, was passiert, grundsätzlich für mich verstehbar und erklärbar ist
  2. dass die Dinge vorhersehbar und gestaltbar sind, d.h. dass sich die Angelegenheiten so gut entwickeln, wie man es eben vernünftigerweise erwarten kann
  3. dass das Leben emotional sinnvoll verläuft, d.h. wenigsten ein paar Dinge es wert sind, dass man sich einsetzt und sich ihnen verpflichtet
Man könnte auch von Verwurzelung sprechen, und zwar von Verwurzelung in einem Grund, der stabil ist und auf den man sich verlässt, unabhängig, was sich auf der Oberfläche tut.
Das hört sich einfacher an als es ist. Aber wenn man bedenkt - es geht hier um eine grundsätzliche Lebenseinstellung. Das bedeutet, dass so etwas nicht einfach vom Himmel fällt. Dahinter verbergen sich Werte, die mit einer persönlich empfundenen richtigen Lebensführung verbunden sind. Meistens übernehmen wir diese unbewusst oder durch Nachahmung unserer Umwelt, in der Regel zuerst von den Eltern. Das ist richtig, denn es geht darum, sich in eine Gesellschaft und Kultur einzugliedern, um überhaupt überlebensfähig zu sein. Aber um dann unser eigenes Leben führen zu können, ist eine bewusste Gestaltung unserer Lebenseinstellung unabdingbar. Tun wir es nicht, bestimmen andere.
Ebenso entscheidet unsere Lebenseinstellung, wie wir Neuem gegenübertreten: passiv oder neugierig, pessimistisch oder zuversichtlich, aufgeschlossen oder reserviert. ...
Diese Haltungen spannen den Rahmen, in dem wir Möglichkeiten finden, die Dinge zu einem guten Ende zu bringen, entweder weit oder eng. Sie bestimmen, ob wir uns motivieren und durchhalten können, oder schnell aufgeben. Sie sind mit ausschlagebend, ob eine Therapie, ein Coaching erflgreich sein kann oder nicht.
Wie es um das Kohärenzgefühl von jemand bestellt ist, können Sie übrigens für eine Momentaufnahe ganz leicht testen (auch bei sich selbst!) Wichtig dabei ist, nicht nachzudenken, sondern die Antwort zu nehmen, die einem spontan kommt (egal, ob sie einem gefällt oder nicht). Der Einstieg lautet:
Vervollständigen Sie schnell und spontan den Satz: "Das Leben ist ...."
Was hätte Whitney Houston wohl gesagt?
Wie würden Sie den Satz beenden?
Freundliche Grüße

Ihr Hypnotherapeut
Jörg M. Maier
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