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21. Dezember 2011

Falls an Weihachten die Hütte brennt -Survivaltipps zum Fest

WeihnachtenImage via Wikipedia

Dass Weihnachten kein idyllisches Fest ist, dürfte vielen inzwischen klar sein. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt:
"Vielleicht wird´s diesmal doch nicht so schlimm mit Tante Erna"
Oder es herrscht die Sozialkontrolle ...
"Wenn wir diesmal nicht ..., wie schaut das denn aus?" 
Und schon heißt es: "Herzlich willkommen beim alljährlich weihnachtlichen Gladiatorenwettstreit mit weihachtlichen heimlichen Zähneknirschen.
Hier ein paar Tipps, gewonnen aus der Praxis und von meinen Klienten:

  1. Früh planen: wer feiert mit wem wie lange
    Frühzeitige Planung und Absprache erspart viele diskussionen zur Weihnachtszeit, in der eh viele einfach nur gestresst sind und nicht viel Spielraum mit den Nerven haben.

    Tipp: Die Abläufe klar festlegen. Zum Beispiel: der Heilige Abend gehört uns als Paar / Familie, am 1.Weihnachtsfeiertag zum Mittagessen / Kaffee bei deinen Schwiegereltern, am 2. Weihachtsfeiertag zu meinen.
  2. American Glitzerwelt oder Tradition
    Die Weihnachtsdeko ist kritisch, weil hier Kindheitserinnerungen hängen, die unser Gefühl nach Geborgenheit ansprechen. Trotzdem gilt: jetzt ist man nicht alleine, sondern als Paar / Familie dabei.

    Tipp: Ohne Kompromiss geht es nicht. Also: die Rentiere mit dem pink beleuchteten Santa Claus im Garten sind ok, der Weihnachtsbaum wird aber bayrisch traditionell geschmückt.
  3. Arbeitsteilung bei der Wor- und Nachbereitung
    Wer das Gefühl hat, ständig alle Vor- oder Nachbereitungen allein erledigen zu müssen, kriegt irgendwann einen dicken Hals. Und manchmal trifft auch der Beruf Entscheidungen, wer wieviel Zeit investieren kann.

    Tipp:
    Derjenige, der den Löwenanteil trägt, hat Anspruch auf einen Ausgleich, also einen Wunsch frei. Bedingung: Da er überwiegend Zeit und Energie investiert, darf er sich etwas wünschen, was wieder Zeit und Energie gibt. Also statt "ich schmücke den Baum und bekomme dafür ein weiteres goldenes Armband", heißt es "Ich schmücke den Baum und bekomme von dir eine Stunde Partnermassage (wobei du dich kümmerst, dass für die Zeit die Kinder uns nicht stören)
  4. Jingle Bells versus Regensburger Domspatzen
    Nichts ist so schön wie gute Musik, nichts so nervenaufrebend wie Musik, die man nicht ausstehen kann. Wenn der Musikgeschmack unterschiedlich ist, sollte es keine Alleinherrschaft geben.

    Tipp:
    auch hier wieder Kompromisse als Lösung. Binden Sie die Musikstücke in eine Geschichte ein. Also: "Jetzt kommt dieses Stück, weil als Papa jung war, hat sein Papa immer ... . Papa erinnert sich deshalb bei dieser Musik immer an ..."
    Übrigens: auch hier tut Abwechslung gut. Beschränken Sie die alljährliche Wiederkehr des gleichen Liedes.
  5. Kirchenbesuch ja oder nein
    Religion ist primär etwas eigenes, erst in zweiter Linie etwas familieäres. Toleranz ist gefragt. Wenn alle der selben Religion angehören, kein Problem.

    Tipp:
    Konfessionsverschiedene wechseln ab - Heilig Abend in der Kirche, Weihachtsfeiertag in der anderen und nächstes Jahr umgekehrt.
    Bei religionsverschiedenen Paaren gilt: wer einer anderen oder keiner Religion angehört, braucht nicht an den religiösen Übungen des anderen teilzunehmen sollte aber die Zeit für eine adäquate Beschäftigung nutzen. Also: meditieren statt fernsehen, eine weitere Überraschung für den Partner vorbereiten statt sich aufs Sofa zu lümmeln.
  6. Weihnachten ist nicht nur kein Familienfest
    Machen Sie sich klar: So instutitionell verankerte Dinge wie Weihnachten haben sehr viel mit gesellschaftlich anerkannten und gewünschten Gepflogenheiten, oft weniger mit religiösem Sinn zu tun. Das zwar auch, aber oft nicht viel.

    Tipp:
    Sehen Sie realistisch, wie viel Platz bei Ihnen Gepflogenheiten einnehmen und wie viel das Religiöse und stellen Sie ihre Erwartungen an das Fest darauf ab.
  7. Wer ist hier wichtig?
    Definieren Sie als Familien / Paar, welche Dinge an den Festtagen für Sie wichtig, welche weniger wichtig sind und sagen Sie das auch den Verwandten. Wenn es für Sie wichtig ist, eine eigene Familientradition aufzubauen, nehmen Sie das auch als Begründung, warum Sie jetzt nur kurz oder gar nicht auf der Feier bei Tante Elfriede vorbeischauen.

    Tipp:
    Machen Sie sich klar: Weihnachten ist ein Fest des Friedens, aber in der Bibel ist der Friede nur für Menschen da, die "guten Willens sind". Das heißt nicht, dass man mit allen in Frieden leben muss. Falls Sie das nicht glauben, lesen Sie es im Lukas Evangelium nach. Am besten im Kreis ihrer Familie am Heiligen Abend. Bibel und Weihnachten ... kann Sinn machen.
Allen meinen Klienten, Lesern, Freunden und Mitstreitern, Vermietern - ein frohes Fest und einen guten Rutsch! 

Santa Claus (in Kobe Japan)Image via Wikipedia
Santa Claus in Kobe, Japan

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    Publish Date: 12/17/2011 21:33
    http://www.schreibkunst.com/2011/12/weihnachten-die-familie/
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